Präsident Assad immer weniger gestützt

Die Gewalt in Syrien nimmt kein Ende

publiziert: Freitag, 3. Feb 2012 / 20:25 Uhr
Präsident Baschar al-Assad wird immer weniger unterstützt.
Präsident Baschar al-Assad wird immer weniger unterstützt.

New York - Der Kreis der Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad wird immer kleiner. Am Freitag kam es nach Angaben von Aktivisten auch in der Provinz Aleppo zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Oppositionellen und Regierungstruppen.

7 Meldungen im Zusammenhang
Acht Zivilisten wurden demnach getötet. In Aleppo hatte es in den ersten Monaten des Aufstandes kaum Proteste gegen Assad gegeben. Arabische TV-Sender strahlten am Freitag ein Video aus, das ihren Angaben zufolge eine Gruppe von Deserteuren aus Aleppo zeigt.

Laut HRW auch Kinder gefoltert

In der Provinz Daraa töteten Deserteure laut der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter acht Soldaten. Landesweit seien am Freitag insgesamt 28 Zivilisten getötet worden, hiess es.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, in der Provinz Idlib seien zwei 12 und 14 Jahre alte Jungen ums Leben gekommen, als «Terroristen» eine ferngezündete Bombe zur Explosion brachten.

Menschenrechtler wiederum erklärten, dass die syrischen Streitkräfte auch Kinder und Jugendliche festgenommen und gefoltert hätten. Es seien mindestens zwölf Fälle bekannt, in denen Minderjährige unter unmenschlichen Haftbedingungen festgehalten worden seien, hiess es in einem Bericht von Human Rights Watch.

In einem Fall berichteten die Eltern eines 13-jährigen Jungen aus der Küstenstadt Latakia laut HRW, ihr Sohn sei im Dezember festgenommen und neun Tage lang inhaftiert worden. Er sei in Haft mit heissem Wasser übergossen worden. Die Behörden hätten ihm vorgeworfen, Fotos des Präsidenten verbrannt zu haben.

Zahnlose Resolution befürchtet

Die Verhandlungen im UNO-Sicherheitsrat über eine Resolution zum Syrien-Konflikt wurden erneut vertagt. Die Vetomacht Russland stimmt auch dem vorliegenden abgeänderten Entwurf nicht zu. «Unser Standpunkt wurde ungenügend berücksichtigt», sagte Vizeaussenminister Gennadi Gatilow am Freitag.

Moskau würdige aber die jüngsten Konsultationen über die Resolution und bleibe gesprächsbereit. Der Sicherheitsrat hatte zuletzt einen von Marokko eingebrachten und von Arabern und Europäern unterstützten Syrien-Antrag diskutiert. Die Opposition beobachtet die Beratungen im UNO-Sicherheitsrat mit Ärger und Sorge.

Die syrischen Muslimbrüder erklärten am Freitag, ein russisches Veto gegen eine Resolution, die das Regime verurteilt und den Schutz der Zivilisten mit allen Mitteln fordert, wäre besser als eine völlig zahnlose Resolution, die von Moskau mitgetragen werde.

Hamas-Führung verlässt Syrien

Seit Beginn der Proteste gegen Assad im März 2011 sollen zwischen 5600 und 6700 Menschen getötet worden sein. Die gesamte Exil-Führung der radikal-islamischen Hamas-Bewegung habe sich bereits vor zwei Wochen aus Syrien abgesetzt, hiess es.

Politbüro-Chef Chalid Meschaal habe sich in Katar niedergelassen, berichtete ein palästinensischer Funktionär. Die restlichen Spitzenfunktionäre der Bewegung, die den Gazastreifen kontrolliert, hätten Jordanien und Ägypten angesteuert.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Amman - China will einen weiteren Sondergesandten nach Syrien ... mehr lesen
Ein Aktivist sagte Reuters gegenüber, dass Panzer Luftabwehrgeschosse auf Wohngebiete abfeuerten und Scharfschützen wild um sich schossen.
Erneut hat das Militär auf Zivilisten scharf geschossen.
New York - Die Offensive der ... mehr lesen
New York - Der Generalsekretär der Liga, der Ägypter Nabil al-Arabi, hat am ... mehr lesen
Nach elf Monate und Tausenden von Toten schickt die UNO nun doch eventuell Beobachter nach Syrien.
Hillary Clinton ist empört über das Veto von Russland und China.
Nikosia - Trotz neuer Berichte über ... mehr lesen 5
Nikosia - Syrische Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Aktivisten - kurz vor einer Sitzung im UNO-Sicherheitsrat über eine Syrien-Resolution - in der Stadt Homs ein Blutbad angerichtet. Dabei sollen bis zu 260 Menschen getötet worden sein. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
New York - Die Verhandlungen im ... mehr lesen
Weitere Beratungen angekündigt.
Der UNO-Sicherheitsrat debattierte über einen Resolutionsentwurf zu Syrien. (Archivbild)
New York - Im Ringen um eine ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 5°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 2°C 9°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Genf 2°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten