Die SPD offenbar doch stärkste Fraktion im deutschen Bundestag

Bei der ARD lagen SPD und Grüne zwei Stimmen über der absoluten Mehrheit, das ZDF sah Rot-Grün sogar mit vier Mandaten vorn. Die SPD erreicht einschliesslich der Überhangmandate 248 bis 252 Sitze. Die Union kommt auf 249 bis 250 Sitze. Die Grünen erreichen demnach 54 bis 55 Sitze. Die FDP kommt auf 47 bis 48 Mandate, die PDS auf deren 2.

Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direkt-Mandate erzielt, als ihr entsprechend ihres Zweitstimmen-Anteils zustehen. Die Gesamtzahl der Abgeordneten einer Partei aus diesem Bundesland erhöht sich entsprechend dieser Überhangmandate.

Gerhard Schröder und Edmund Stoiber zeigten sich am Abend beide optimistisch. Stoiber erklärte sich zum Wahlsieger. Hingegen räumte CSU-Landesgruppenchef Michael Glos später bereits die Niederlage der Union ein. Schröder erwartete seinerseits eine Mehrheit für Rot-Grün, sprach aber auch vom ganz schmerzlichen SPD-Verlust beim Wähleranteil.

Der Spitzenkandidat der Grünen, Joschka Fischer, hob hervor, man habe nicht nur das Ergebnis der Partei verbessert, sondern auch erneut die FDP geschlagen. Auch Fischer zeigte sich zuversichtlich, dass es eine Mehrheit für die Koalition gibt.

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle räumte eine Schlappe ein. Das FDP-Präsidium forderte am Wahlabend bereits Partei-Vize Jürgen Möllemann zum Rücktritt auf. Seine anti-israelischen Attacken hätten der Partei geschadet.

(ps/sda)