Klimaerwärmung

Die Schweiz verliert ihre kalten Winter

publiziert: Mittwoch, 7. Feb 2001 / 07:17 Uhr

Bern - Thurgauer Orangen, Zitronen aus Bern, Grapefruits aus dem Zürcher Oberland: Der einheimische Früchteteller wird im Klima der Zukunft reicher werden. Längerfristig muss sich die Schweizer Landwirtschaft auf tiefgreifende Umstellungen gefasst machen.

Der Winter war bisher so mild wie schon lange nicht mehr. Amselgezwitscher erinnert an Frühling, die Vögel brüten bereits jetzt und in den Gärten blühen Primeln. Die Wissenschaft sieht einen Trend bestätigt: Warme Winter häufen sich. Und bald könnten die Winter im Schweizer Mittelland so mild sein, dass neben Birnen und Äpfeln auch Zitronen und Orangen wachsen. Die Erwärmung des Klimas werde sich in den nächsten zwanzig Jahren einschneidend auf die Natur auswirken, sagt Jürg Fuhrer, von der Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (FAL). «Der Anbau von Citrusfrüchten wird in Zukunft auch nördlich der Alpen möglich sein», ist er überzeugt.

Wein aus Südengland

Die landwirtschaftlichen Anbauzonen verschieben sich laut Fuhrer von Süden nach Norden. So werde sich etwa der Maisanbau künftig auch in den skandinavischen Raum ausdehnen. Bereits werde eine Zunahme des Rebbaus in Grossbritannien festgestellt. Entscheidend ist aber nicht die Wärme, sondern das Wasser: Mit der «Mediteranisierung» Nordeuropas geht die Austrocknung der Böden im Süden einher. «Bewässerungslandwirtschaft wird in Zukunft stark zunehmen», sagt Fuhrer. Die künftige Entwicklung der Niederschläge ist laut Fuhrer jedoch sehr schwer voraussehbar. Für die Schweiz prognostiziert er feuchtere Winter und trockenere Sommer: ein ozeanisch-tropisches Klima. Diese Veränderung kann für die Viehwirtschaft durchaus positiv sein: Wo nämlich kein Schnee schmelzen muss, kann das Gras früher wachsen. Die Weidesaison würde um Wochen verlängert.

Frost verhindert Mäuseplage

Über wärmere Winter dürften sich allerdings nicht nur die Rinder freuen, auch die Mäuse profitieren davon: Ist der Winter warm, haben Mäuse und Schermäuse die besseren Überlebenschancen. Der Bodenfrost in der kalten Jahreszeit hilft den Bauern, diese Schädlingspopulationen auf den Feldern und Wiesen zu dezimieren. Obwohl die Landwirte als erste und am stärksten die klimatischen Veränderungen zu spüren kriegen werden, kümmert sich die Schweizer Landwirtschaft kaum um derartige Prognosen. Die Zusammenarbeit von Klimatologen und der Landwirtschaft stehe erst am Anfang, sagt Fuhrer. «Für die Bauern steht die Existenzsicherung zuoberst auf der Prioritätenliste». «Die Bauern haben andere Probleme, die grösser sind», bestätigt auf der Gegenseite Werner Todt von der Landwirtschaftlichen Beratungszentrale. Wärmere Winter habe es immer wieder gegeben. «Es wäre vermessen, darauf zu reagieren».

(la/sda)

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