Die Tour der EPO-Ceraisten: Auch Kohl positiv getestet

Der Österreicher hatte die Tour de France überraschend als Gesamtdritter beendigt und sich am Endziel Paris als Bergkönig feiern lassen. Vor allen Dingen im Zeitfahren von Saint-Amand-Montrond hatte der Kletterer die Beobachter verblüfft, als er auf der vorwiegend flachen Strecke den dritten Gesamtrang verteidigte.

Kohl rief am Montag seinen Teamchef Hans-Michael Holczer an und unterrichtete diesen davon, dass er die Nachricht mit dem positiven Befund auf das neueste EPO-Mittel Cera erhalten habe. Es ist mittels neuer Testmethoden in den Dopinglabor in Lausanne und Châtenay-Malabry bei Paris nachweisbar.

Dopingfall Nummer 4

Kohl ist bereits der vierte Radprofi, der mit den nachträglichen Kontrollen des Missbrauchs von des neuesten EPO-Produktes überführt werden konnte. Bei den Italienern Riccardo Ricco und Leonardo Piepoli handelte es sich lediglich um eine Bestätigung.

Neu war hingegen der Fall Stefan Schumacher, der vor genau einer Woche bekannt wurde. Auch Schumacher stand auf der Lohnliste des Teams Gerolsteiner, das in diesen Tagen wegen des Rückzuges des Sponsors aufgelöst wird. In der Tour de France waren Kohl und Schumacher Zimmerkollegen.

Bernhard Kohl riskiert eine Sperre von zwei Jahren. Der Österreicher hatte für die nächste Saison einen Vertrag von der belgischen Sportgruppe Silence-Lotto in der Tasche. Diese Vereinbarung wird aller Voraussicht nach hinfällig.

(tri/Si)