Die UBS lädt zur fünften Generalversammlung

Mit Spannung werden Grübels Aussagen zum Geschäftsgang im ersten Quartal 2009 sowie zu seinen Plänen für die Erneuerung der UBS erwartet. Nachdem sich der ehemalige Chef der Konkurrentin Credit Suisse bisher in der Öffentlichkeit wenig konkret geäussert hat, werden von ihm nun klare Aussagen erwartet, wohin er die UBS strategisch führen will.

CS-Vertrauten ins Boot geholt

Dass Grübel bereits eine klare Vorstellung hat, wie er die UBS wieder auf Erfolgskurs bringen will, lässt sich an den Massnahmen erahnen, die kurz nach seiner Wahl bekannt wurden. So wurde im März die Führungsstruktur in der Schweiz verschlankt, und 55 Filialen des Wealth Management USA gingen an Stifel Financial über.

Mit Ulrich Körner holte sich Grübel ausserdem einen Vertrauten aus CS-Zeiten zum operativen Chef (COO). In einem Rundschreiben an die Mitarbeiter schloss der neue UBS-Chef einen weiteren Personalabbau nicht aus.

Stellenabbau?

Auch am Osterwochenende spekulierten die Medien über eine möglichen Kahlschlag beim UBS-Personal auch in der Schweiz. Bei der UBS hiess es am Sonntag auf Anfrage, sie kommentiere solche Spekulationen nicht.

Noch unter Ex-CEO Rohner hatte die UBS beschlossen, die Zahl der Beschäftigten bis Ende 2009 auf 76'500 verglichen mit 81'557 Ende 2007 zu senken.

Villiger soll für Vertrauen sorgen

Anders als bei Oswald Grübel dürften die an Kaspar Villiger gerichteten Erwartungen vergleichsweise bescheidener sein. Der Alt-Bundesrat ist als Präsident des Gremiums designiert, er dürfte im Bankkonzern jedoch eine andere Rolle spielen als sein Vorgänger Peter Kurer.

Letzterer schränkte zwar bereits den Einfluss des VR-Präsidenten ein. Dennoch hielt er die Fäden in der Hand und setzte der Bank prioritäre Ziele, wie etwa die Lösung der juristischen Probleme in den USA.

Neuwahlen unbestritten

Von Villiger wird dagegen eher ein Wirken im Hintergrund erwartet. Die Führung des Konzerns wird er Grübel überlassen. Villiger erklärte bisher, er wolle als Verwaltungsratspräsident primär für Stabilität sorgen und dazu beitragen, verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen.

Neben Kaspar Villiger sollen auch Michel Demaré, Ann Godbehere und Axel Lehmann als neue Verwaltungsrats-Mitglieder gewählt werden. Die drei Kandidaten ersetzen die bisherigen Ernesto Bertarelli, Gabrielle Kaufmann-Kohler und Jörg Wolle.

Die Wahl der drei neuen Mitglieder dürfte kaum für Diskussionen sorgen. Einzig die Wiederwahl von Rainer Marc Frey, der vor einem Jahr ins Gremium berufen wurde, könnte (negative) Voten provozieren. Der Besitzer der Finanzgruppe Horizon21 war nach seiner Wahl wegen des Verkauf von UBS-Aktien in die Schlagzeilen geraten.

(tri/sda)