Die US-Armee verhaftet türkische Soldaten in Nordirak

Nachdem es zuvor geheissen hatte, ein Teil der Verhafteten sei frei gelassen worden, erklärte Aussenminister Abdullah Gül nach einem Telefongespräch mit seinem US-Amtskollgen Colin Powell, dass weiterhin alle in der irakischen Hauptstadt festgehalten würden.

Laut Nachrichtenagentur Anadolu soll Powell angerufen haben, um Gül über den Vorgang zu informieren. Powell habe dabei die grosse Bedeutung der türkisch-amerikanischen Beziehungen unterstrichen.

Die Soldaten waren nach Medienberichten am Freitag in der Kurdenhochburg Suleimanijah festgenommen worden. Sie sollen dort einen Anschlag auf den kurdischen Präfekten geplant haben. Ankara hatte sich empört über die Festnahme geäussert und die unverzügliche Freilassung gefordert.

Die türkisch-amerikanischen Beziehungen sind seit mehreren Monaten angespannt. Ankara hatte Washington verweigert, das türkische Territorium für einen Angriff auf das Nachbarland Irak zu nutzen.

Ausserdem bestehen Differenzen über den Umgang mit den Kurden in Nordirak. Die Türkei fürchtet, eine Stärkung der kurdischen Verantwortung in Nordirak könnte zu Unabhängigkeitsbestrebungen der Minderheit im eigenen Land führen.

(rr/sda)