Zug - Das Zuger Kunsthaus präsentiert in einer umfassenden Retrospektive das Werk des polnisch-französischen Künstlers Roman Opalka. Gezeigt werden bis zum 16. November rund 150 Arbeiten: Gemälde, Papierarbeiten, Grafiken, Fotos und Toninstallationen.
Der französische Künstler Roman Opalka bei der Arbeit. Was auf schwarzem Grund begann, sich in den siebzieger und achtziger Jahren durch alle Grautönungen fortsetzte, bewegt sich nun zum Weiss hin, zu jenem Zeitpunkt, an dem ein Detail Weiss in Weiss erscheint (Opalka).
Jedes Bild ist somit Detail des übergreifenden Prozesses, das erst der Tod des Künstlers beschliesst. Und jedes Detail wird von einer Tonbandaufzeichnung seiner Stimme und einer Foto seines Gesichts begleitet.
Opalkas eigentliches Thema ist Gegenwärtigkeit und Zeitlichkeit. Die Entstehungszeit des Werkes ist in den Zahlreihen quasi direkt ablesbar. Zeit ist folglich nicht bloss dargestellt, sondern als Lebenszeit erfahrbar. Mein Projekt, sagte der Künstler 1991, ist eine Antithese zu dem ´Alles ist möglich...´.
Roman Opalka wurde 1931 in Frankreich als Sohn polnischer Eltern geboren. Mit seinem Werkkonzept gehört er zu den radikalsten Künstlern der Gegenwart. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderen 1991 den französischen Nationalpreis für Malerei.
In der Schweiz wurde er im vergangenen Jahr an der Expo.02 bekannt. Der Architekt Jean Nouvel präsentierte in einem eigens gebauten Pavillon in Murten sieben Bilder Opalkas. Die Retrospektive in Zug ist eine der bisher grössten Ausstellungen des Künstlers überhaupt.
(bsk/sda)
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