IWF-Chef Strauss-Kahn in berüchtigtes New Yorker Gefängnis verlegt

Die erste Nacht im Riesen-Gefängnis

publiziert: Dienstag, 17. Mai 2011 / 18:34 Uhr
Dominique Strauss-Kahn muss in U-Haft bleiben.
Dominique Strauss-Kahn muss in U-Haft bleiben.

New York - Der wegen versuchter Vergewaltigung in den USA angeklagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ist zur Untersuchungshaft in das berüchtigte New Yorker Gefängnis Rikers Island verlegt worden. Dort wurde er nach Angaben der Behörden zu seiner eigenen Sicherheit in einer Einzelzelle untergebracht.

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In Strauss-Kahns Heimatland Frankreich äusserten sich viele Politiker am Dienstag schockiert über die Behandlung des bislang aussichtsreichsten Herausforderer von Präsident Nicolas Sarkozy bei den nächsten Wahlen kommendes Jahr.

Die Haftanlage Rikers Island liegt auf einer Insel im East River und ist Amerikanern aus Krimis bekannt. In dem Komplex sind um die bis zu 14'000 Häftlinge in zehn einzelnen Gefängnissen untergebracht. Strauss-Kahn wurde in eine 3,5 x 4 Meter grosse Zelle eingewiesen, die eigentlich für Häftlinge mit ansteckenden Krankheiten vorgesehen ist.

Bett, Tasse, Seife, Shampoound Zahnpasta  

Den Behörden zufolge ist der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) dort am besten vor gefährlichen Insassen geschützt. Zu der Ausstattung gehören ein Bett, eine Tasse, Seife, Shampoo sowie Zahnpasta. Um 23.00 Uhr wird das Licht ausgeschaltet.
 

Dem 62-Jährigen wird versuchte Vergewaltigung eines Zimmermädchens, sexuelle Nötigung und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Der nächste Gerichtstermin ist für Freitag angesetzt.

Unklar ist, ob Strauss-Kahn eventuell ein Alibi für die Tatzeit hat: Nach Informationen von «Le Monde» hatte er sich am Samstag mit seiner Tochter zum Mittagessen getroffen.

Anwalt: Einvernehmlicher Sex

Strauss-Kahns Verteidiger Ben Brafman verlegte sich unterdessen auf eine neue Strategie: Demnach hat das Zimmermädchen allem zugestimmt.

Brafman erklärte, die Ergebnisse der forensischen Untersuchung belegten, dass die Hotelangestellte nicht zum Sex gezwungen worden sei. Angesichts dessen, was bisher herausgefunden worden sei, sei es ziemlich wahrscheinlich, dass der IWF-Chef letztendlich entlastet werde.

Rege Diskussion um Nachfolge

Die Diskussion über eine mögliche Nachfolge von Strauss-Kahn wird unterdessen immer offener geführt. Der als Anwärter gehandelte Vorsitzende der polnischen Zentralbank, Marek Belka, wies allerdings Spekulationen über seine mögliche Kandidatur am Dienstag zurück. Belka war zuvor Ministerpräsident und Finanzminister Polens und leitete die europäische Abteilung des Internationalen Währungsfonds.

(fest/sda)

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Assange Redux?
Mal folgende Fakten:

DSK ist für strengere Regulierungen im Banken System für eine Ablösung des Dollar als Weltwährung Nr. 1 und gegen die Raffgier und das Kurzfristige Gewinnstreben der Hochfinanz.

Schon interessant, dass A: der Vorfall und die Verhaftung und weitere Inhaftierung in den USA stattfindet.
Dass man DSK sowohl aus dem IWF als auch aus dem Elysee haben wollte und beides nun auch wohl geschafft hat.

Es scheint einfach ein zu grosser Zufall zu sein. Ich bin ja kein Verschwörungstheoretiker, aber solche Vorfälle häufen sich in letzter Zeit und leider kann man auch in diesem Falle nicht völlig ausschliessen, dass DSK auf schäbige Weise "entfernt" wurde.

Das er ein Schürzenjäger ist, wusste man ja. DSK hatte ja selber gesagt, dies sei eine seiner Schwächen und das wüssten auch seine Feinde.

Damit will ich übrigens nicht sagen, dass ich seine politische Einstellung oder die Sozialisten Frankreichs gut fände. Nur so zur Info, für die Herren Forumsteilnehmer, die mich sonst wieder gleich als Linker abstempeln wollen.
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