Die grosse Gala zum Schluss

publiziert: Sonntag, 26. Okt 2008 / 19:50 Uhr

Die Roger-Federer-Festspiele von Basel endeten mit einem «finale furioso»: Der 13-fache Gewinner von Grand-Slam-Turnieren sicherte sich den dritten aufeinanderfolgenden Titel in seiner Heimatstadt mit einem ungefährdeten 6:3, 6:4-Erfolg gegen David Nalbandian (Arg/2).

2 Meldungen im Zusammenhang
Einmal mehr waren 9200 Zuschauer in die St.Jakobhalle geströmt, um den Superstar des (Schweizer) Sports an der Arbeit zu sehen und einmal mehr wurden sie von der «vorübergehenden Nummer 2 der Welt» (so die Vorstellung von Hallenspeaker Christoph Schwegler in dieser Woche) nicht enttäuscht.

Im Gegenteil, Federer hatte sich die beste Wochenleistung für den Schlusstag aufgespart: Bei eigenem Aufschlag war er völlig ungefährdet und gab gegen einen der besten Returnspieler der Tour nur gerade sieben Punkte ab, Nalbandian kam nur in einem Aufschlagspiel Federers auf zwei gewonnene Punkte.

Zudem spielte er auch von der Grundlinie sehr aggressiv, auch mit der Rückhand, die er je nach Bedarf als Topspin oder Slice einsetzte, eklatant war die Steigerung gegenüber den durchzogenen Leistungen in der Anfangsphase der Woche.

Nalbandian beeindruckt

Auch Nalbandian war beeindruckt: «Er hat perfekt gespielt, nein, einen Fehler hat er gemacht», scherzte der Argentinier nach der deutlichen Niederlage im ersten Basel-Final der beiden Erstgesetzten seit 1993.

Und auch Federer, sah seinen siebten Sieg des Jahres gegen einen Top-10-Spieler (bei ungewohnten acht Niederlagen) ähnlich und hätte sich auf einer Skala von 1 bis 10 eine Zehn gegeben: «Heute ist alles zusammengekommen. Ich habe gut serviert, von der Grundlinie gut mitgehalten und war aggressiv. Das war die deutlich beste Leistung dieser Woche. Es ist grossartig, dass ich mir meinen Kindheitstraum einmal mehr erfüllen konnte»

Grosse Steigerung im Wochenverlauf

Nach eher mühsamem Start gegen Bobby Reynolds und Jarkko Nieminen steigerte sich Federer massiv und gab in den letzten drei Partien nur noch 17 Games ab, wobei er sein Servicegame nie mehr verlor. «Ich war spät aus Madrid angekommen und musste mich zuerst an die Verhältnisse gewöhnen, danach klappte es aber immer besser.»

6. persönlicher Hattrick

Federer holte sich damit den vierten Titel des Jahres und den ersten Indoor, seit er 2007 das Masters gewann. Insgesamt hat er nun 57 Turniersiege auf dem Konto und lediglich 21 Endspiele verloren. Mit diesem Sieg hat er ein weiteres Stück Tennis-Geschichte geschrieben: Er ist der erste Spieler, der in Basel den Hattrick schaffte. Für ihn persönlich ist es schon der sechste Ort, an dem er (mindestens) dreimal in Serie triumphiert nach den Titeln in Dubai (2003-2005), Halle (2003-2006), Wimbledon (2003-2007), Indian Wells (2004-2006) und dem US Open (2004-208).

Fast wie ein Turnierdirektor

Welcher Glücksfall Federer nicht nur für das gesamte Tennis generell sondern auch für das Basler Turnier speziell ist, zeigte sich einmal mehr nach Matchende.

Federer sprach in Basler Dialekt immer wieder im Plural von «mir», wenn er über das Turnier sprach und richtete schliesslich auch noch einen Appell an die Politiker, welche sich bei infrastrukturellen Fragen in der Vergangenheit nicht gerade zugunsten des Turniers exponiert hatten: «Es wäre schön, wenn Stadt und Land zusammenwirken, damit es ein noch besseres Turnier gibt.» Federer sprach schon fast wie ein möglicher zukünftiger Turnierdirektor und verschiedentlich brachten Experten in dieser Woche vor, dass er dereinst nach Karrierenende sein Wissen in Cheffunktion einbringen könne.

Der Direktbetroffene ist aber noch nicht so weit: «Das ist mir noch nicht richtig in den Sinn gekommen, ich werde zuerst noch sehr oft als Spieler hierherkommen. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass mir das Turnier sehr am Herzen liegt und ich bin offen für alle Gespräche.»

Pizzaessen mit den Balljungs

Federer hielt nach der Siegerehrung die Tradition aufrecht und ass mit den Ballkindern Pizza und verbrachte Zeit mit ihnen. Für ihn ganz logisch: «Für sie ist das unvergesslich und für mich ja auch. Wie gerne hätte ich es als Balljunge gehabt, wenn einmal ein Spieler zu uns reingekommen wäre und sich mit uns abgegeben hätte.»

Anschliessend hoffte er, dass er den schönen Goldpokal nach dem dritten aufeinanderfolgenden Sieg behalten könne: «Ich gehe lieber mit einer Trophäe nach Hause als ohne. Und er erinnert ja sehr an den Wimbledon-Pokal, den ich dieses Jahr nicht habe.»

Roger Brennwald konnte ihm diesen Wunsch allerdings nicht erfüllen, da die Trophäe sehr teuer ist und es schwierig wäre, einen ähnlichen Pokal wieder herstellen zu lassen.

Weiter Fragezeichen bezüglich Schanghai

Immer noch nicht gefallen ist der Entscheid, ob Federer diese Woche auch in Paris-Bercy antritt, oder sich vor dem Masters in Schanghai eine zusätzliche Woche Pause gönnt. «Ich werde morgen (heute Montag) entscheiden, wohl so gegen Mittag. Im Moment fühle ich mich okay, aber ich will auch schauen, wie es am Montag aussieht.»

(Marco Keller, Basel/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Roger Federer gönnt sich keine ... mehr lesen
Roger Federer: Nach Basel kommt Paris.
Geschafft: Jubel bei Roger Federer.
Roger Federer hat bei den Swiss ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
«Es war kein einfacher Entscheid, aber ich habe ihn gefällt, um sicher zu gehen.«
«Es war kein einfacher Entscheid, aber ich habe ihn gefällt, um sicher zu ...
French Open Noch nicht von Rückenbeschwerden erholt  Roger Federer muss für das am Sonntag beginnende French Open Forfait erklären. Der Baselbieter hat sich noch nicht vollständig von seinen Rückenbeschwerden erholt. mehr lesen  
French Open French Open  Roger Federer reist bereits am Dienstag nach Paris, um seinen Rücken so früh wie möglich auf den Sandplätzen von Roland Garros zu testen, wie sein Fitnesscoach Pierre Paganini in Genf verrät. mehr lesen  
ATP Rom  Für Roger Federer ist das Masters-1000-Turnier in Rom zu Ende. Der nicht ganz fitte Baselbieter scheitert in den Achtelfinals am Österreicher Dominic Thiem in zwei Sätzen. mehr lesen  
ATP Rom  Roger Federers glückt das Comeback beim Masters-1000-Turnier in Rom. Nach einem Freilos bezwingt die Weltnummer 2 in der 2. Runde den 19-jährigen Deutschen Alexander Zverev 6:3, 7:5. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • kurol aus Wiesendangen 4
    Das Richtige tun Hatten wir schon, talentierte Spieler wechselten zu Bayern und ... Mi, 01.06.16 12:01
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Zu dumm nur, dass der Jorian zu 100% aus chemischen Verbindungen besteht, er warnt ... Fr, 22.01.16 21:16
  • Pacino aus Brittnau 731
    Weltweit . . . . . . wird Hanf konsumiert. Zum Genuss aber auch als Arzneimittel. ... Fr, 22.01.16 08:58
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    1 : 0 Daesh (IS) vs. Freie Restwelt Es läuft aber immer noch die erst Halbzeit. Verlängerung und ... Di, 17.11.15 22:26
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Wenn die Russen flächendeckend gedopt haben, dann muss man die Ergebnisse sehr genau ... Fr, 13.11.15 10:53
  • jorian aus Dulliken 1754
    5'000'000 zu 0 für die Verschwörungstheoretiker! Was heute um 20:15 schönes kommt! http://www.3sat.de/programm/ ... Do, 22.10.15 19:21
  • jorian aus Dulliken 1754
    Der Fussballgott! Der Name dieses Gottes wird im Hörspiel nicht genannt, dennoch weiss ... Fr, 16.10.15 18:51
  • Koelbi aus Graz 1
    Wir freuen uns... ...auf den Test gegen den Lieblingsnachbarn am 17. November. ... Mo, 12.10.15 03:31
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 5°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 2°C 9°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Genf 2°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten