Lisicki schaltet sensationell Serena Williams aus

Die nächste Überraschung

publiziert: Montag, 1. Jul 2013 / 17:27 Uhr / aktualisiert: Montag, 1. Jul 2013 / 23:17 Uhr
Überraschung: Sabine Lisicki erreicht die Viertelfinals.
Überraschung: Sabine Lisicki erreicht die Viertelfinals.

Die zweite Woche des Wimbledon-Turniers begann mit einer weiteren Überraschung. Die Titelverteidigerin Serena Williams scheiterte in den Achtelfinals an Sabine Lisicki (De) 2:6, 6:1, 4:6. Novak Djokovic und Andy Murray stehen ohne Satzverlust in den Viertelfinals.

Nach gut zwei Stunden verwertete Sabine Lisicki (WTA 24) gegen die haushohe Favoritin Serena Williams ihren zweiten Matchball und sorgte damit für die nächste Sensation am Grand-Slam-Turnier im Südwesten Londons, nachdem in der ersten Woche mit Roger Federer, Rafael Nadal und Maria Scharapowa drei ehemalige Sieger bereits vorzeitig gescheitert waren. "Dies ist definitiv der grösste Sieg meiner Karriere", sagte Lisicki, die nach ihrem Triumph im Interview mit der BBC die Tränen nicht zurückhalten konnte. Die 23-Jährige, die in Florida lebt, schaffte an ihrem Lieblingsturnier zum vierten Mal nach 2009, 2011 und 2012 den Sprung in die Viertelfinals. Dabei hatte Lisicki jedes Mal auf dem Weg in die Runde der letzten acht die aktuelle French-Open-Siegerin eliminiert.

Mitte des dritten Satzes hatte Lisicki noch wie die sichere Verliererin ausgesehen. Nach dem ersten Durchgang, den die Deutsche mit polnischen Wurzeln klar für sich entschieden hatte, übernahm Williams das Zepter und gewann neun Games in Serie. Die 31-jährige Amerikanerin, die drei der letzten vier Grand-Slam-Turniere gewonnen hatte, schien beim Stand von 3:0 im finalen Durchgang auf dem Weg zum 17. Sieg in Folge in Wimbledon, nachdem sie im letzten Jahr auch das Olympia-Turnier für sich entschieden hatte. Doch Lisicki kämpfte sich noch einmal zurück, spielte wieder einen Tick aggressiver und schaffte es dreimal in Folge, den Service von Williams zu durchbrechen. "Ich war bereit für dieses Spiel. Ich ging hinaus, um zu gewinnen", so Lisicki, die vom Publikum begeistert gefeiert wurde. In den Viertelfinals trifft die Halbfinalistin von 2011 nun auf die Estin Kaia Kanepi, welche die britische Hoffnung Laura Robson eliminierte.

Williams bezeichnete ihre Niederlage - es war erst die vierte in den letzten zwölf Monaten - nicht als "Schock". "Lisicki hat einen unglaublichen Aufschlag. Es ist nicht leicht, gegen sie in Wimbledon zu spielen", so die Weltnummer 1. Für die fünffache Wimbledon-Siegerin endete auf dem Centre Court an der Church Road ihre 34 Spiele andauernde Siegesserie. Seit ihrem Ausscheiden in der 1. Runde am French Open 2012 weist Williams eine sagenhafte Match-Bilanz von 78:4 auf.

Murray und Djokovic ohne Probleme

Bei den Männern ging der traditionelle "Manic Monday", an dem in Wimbledon alle Achtelfinals gespielt werden, ohne Überraschung über die Bühne. Andy Murray setzte sich gegen Michail Juschni 6:4, 7:6 (7:5), 6:1 durch und ist damit weiter ohne Satzverlust. Die Körpersprache des Schotten liess aber erahnen, dass Juschni dem letztjährigen Finalisten doch einiges abverlangte. Mehrmals feuerte Murray nach gewonnenen Punkten sich und das Publikum an, nach verlorenen Ballwechseln wirkte er oft genervt, zudem fasste er sich gegen Ende des zweiten Satzes mehrere Male an die linke Hüfte. In jener Phase hatte sich Juschni die Möglichkeit geboten, Murray mehr in Bedrängnis zu bringen. Der Russe hatte Mitte des zweiten Satzes vier Games in Serie gewonnen und servierte beim Stand von 5:3 zum Satzausgleich. Auch im Tiebreak führte Juschni bereits mit 5:3, ehe Murray noch die Wende gelang.

Auch der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic gab sich keine Blösse. Er siegte gegen Tommy Haas 6:1, 6:4, 7:6 (7:4) und qualifizierte sich an einem Grand-Slam-Turnier zum 17. Mal in Folge für die Viertelfinals. Im dritten Satz hatte der Serbe einen 5:2-Vorsprung preis gegeben, ehe er nach 2:12 Stunden mit seinem vierten Matchball das Spiel beendete. Wie Murray ist auch Djokovic noch immer ohne Satzverlust.

Neben Murray und Djokovic wurden auch David Ferrer (ATP 4), Tomas Berdych (ATP 6) und Juan Martin Del Potro (ATP 8) der Favoritenrolle gerecht. Ferrer war gegen den Kroaten Ivan Dodig nur zwei Punkte von einem 0:2-Satzrückstand entfernt, ehe er doch noch souverän 6:7 (3:7), 7:6 (8:6), 6:1, 6:1 gewann. Berdych, der 2010 in Wimbledon seinen bislang einzigen Grand-Slam-Final erreicht hatte, siegte gegen Bernard Tomic in vier Sätzen und fordert nun Djokovic heraus. Del Potro zeigte sich gut erholt von seiner Partie der 3. Runde gegen Grega Zemlja, in der er sich leicht am Knie verletzt hatte, und siegte gegen den Südtiroler Andreas Seppi klar in drei Sätzen.

Polnischer Tag, Italiener ausgeschieden

Tennishistorie schrieben Jerzy Janowicz und Lukasz Kubot, die sich als erste Polen seit Wojtek Fibak, der 1980 in Paris, Wimbledon und am US Open die Viertelfinals erreicht hatte, an einem Major-Turnier für die Runde der letzten acht qualifizierten. Sowohl Janowicz (gegen Jürgen Melzer) als auch Kubot (gegen Adrian Mannarino) setzten sich in ihren Achtelfinals in fünf Sätzen durch. Die beiden nutzten nach dem Ausscheiden von Federer und Nadal die Gunst der Stunde und machen am Mittwoch im ersten polnischen Major-Viertelfinal der Geschichte den ersten polnischen Halbfinalisten an einem Grand-Slam-Turnier unter sich aus. "Dies ist das Beste, was dem polnischen Tennis passieren konnte", so Janowicz. Den polnischen Triumph komplett machte Agnieszka Radwanska. Die Vorjahresfinalistin gewann gegen Tsvetana Pironkova nach Satzrückstand und trifft nun auf Li Na.

Während der 1. Juli 2013 als polnischer Tennis-Feiertag in die Geschichte eingehen wird, verabschiedeten sich gestern alle vier übrig gebliebenen italienischen Teilnehmer. Neben Seppi blieben auch Karin Knapp (gegen Marion Bartoli), Roberta Vinci (gegen Li Na) und Flavia Pennetta (gegen Kirsten Flipkens) auf der Strecke. Die Belgierin Flipkens qualifizierte sich erstmals für einen Grand-Slam-Viertelfinal und trifft dort heute Dienstag auf Petra Kvitova, die letzte im Tableau verbliebene Major-Siegerin (Wimbledon 2011).

Siege für Bencic und Kennel

Im Turnier der Juniorinnen gelang den Schweizerinnen Belinda Bencic und Karin Kennel der Auftakt wunschgemäss. Bencic, die am French Open triumphiert hatte und in Wimbledon als Nummer 1 gesetzt ist, setzte sich gegen Freya Christie (Gb) 6:1, 6:1 durch. Für die 16-jährige Ostschweizerin war es der 30. Sieg in Folge auf Stufe Juniorinnen. Kennel setzte sich gegen die Slowakin Kristina Schmiedlova 2:6, 6:3, 8:6 durch.

Resultate:
Wimbledon. All England Championships (32,478 Mio Franken/Rasen). Männer-Einzel, Achtelfinals: Novak Djokovic (Ser/1) s. Tommy Haas (De/13) 6:1, 6:4, 7:6 (7:4). Andy Murray (Gb/2) s. Michail Juschni (Russ/20) 6:4, 7:6 (7:5), 6:1. David Ferrer (Sp/4) s. Ivan Dodig (Kro) 6:7 (3:7), 7:6 (8:6), 6:1, 6:1. Tomas Berdych (Tsch/7) s. Bernard Tomic (Au) 7:6 (7:4), 6:7 (5:7), 6:4, 6:4. Juan Martin Del Potro (Arg/8) s. Andreas Seppi (It/23) 6:4, 7:6 (7:2), 6:3. Jerzy Janowicz (Pol/24) s. Jürgen Melzer (Ö) 3:6, 7:6 (7:1), 6:4, 4:6, 6:4. Fernando Verdasco (Sp) s. Kenny De Schepper (Fr) 6:4, 6:4, 6:4. Lukasz Kubot (Pol) s. Adrian Mannarino (Fr) 4:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:4. - Viertelfinal-Tableau: Djokovic (1) - Berdych (7), Ferrer (4) - Del Potro (8); Janowicz (24) - Kubot, Verdasco - Murray (2).

Frauen-Einzel, Achtelfinals: Sabine Lisicki (De/23) s. Serena Williams (USA/1) 6:2, 1:6, 6:4. Agnieszka Radwanska (Pol/4) s. Tsvetana Pironkova (Bul) 4:6, 6:3, 6:3. Li Na (China/6) s. Roberta Vinci (It/11) 6:2, 6:0. Petra Kvitova (Tsch/8) s. Carla Suarez Navarro (Sp/19) 7:6 (7:5), 6:3. Marion Bartoli (Fr/15) s. Karin Knapp (It) 6:2, 6:3. Sloane Stephens (USA/17) s. Monica Puig (Puerto Rico) 4:6, 7:5, 6:1. Kirsten Flipkens (Be/20) s. Flavia Pennetta (It) 7:6 (7:2), 6:3. Kaia Kanepi (Est) s. Laura Robson (Gb) 7:6 (8:6), 7:5. - Viertelfinal-Tableau: Lisicki (23) - Kanepi, A.Radwanska (4) - Li (6); Stephens - Bartoli (15), Kvitova (8) - Flipkens (20).

Männer-Doppel, Achtelfinals: Rohan Bopanna/Edouard Roger-Vasselin (Ind/Fr/14) s. Alexander Peya/Bruno Soares (Ö/Br/3) 6:4, 4:6, 7:6 (7:5), 6:2.

Juniorinnen-Einzel, 1. Runde: Belinda Bencic (Sz/1) s. Freya Christie (Gb) 6:1, 6:1. Karin Kennel (Sz/11) s. Kristina Schmiedlova (Slk) 2:6, 6:3, 8:6.

(fest/Si)

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