Dies und Das aus Turin

publiziert: Sonntag, 19. Feb 2006 / 20:00 Uhr

Die bereits aus Turin zurückgekehrten Schlittler Martina Kocher und Stefan Höhener liessen es sich nicht nehmen, am Sonntag zum alljährlichen Rennen auf der Bobbahn in St. Moritz anzutreten.

1 Meldung im Zusammenhang
Sowohl die Bernerin als auch der Zürcher setzten sich gegen teils internationale Gegnerschaft durch.

Brad Pitt und George Clooney kommen nach Turin

Hollywood kommt nach Turin: In der kommenden Woche wollen die US- Filmstars Brad Pitt und George Clooney die Olympischen Winterspiele besuchen. Auch der russische Präsident Wladimir Putin denkt an eine Olympia-Visite. Allerdings mache er dies davon abhängig, ob «seine» Eishockey-Mannschaft den erreicht, berichtete die italienische Zeitung «La Repubblica».

«Stinkefinger» kostet Dalcin 5000 Franken

Der Franzose Pierre-Emmanuel Dalcin muss eine Busse von 5000 Franken zahlen, weil er nach der Zieldurchfahrt im Super-G den Mittelfinger («Stinkefinger») ins Publikum und in die TV-Kameras gestreckt hat. Dalcin hatte nach dem ersten Startversuch, der wegen irregulärer Verhältnisse nach 17 Fahrern abgebrochen worden war, das Klassement angeführt. Im gültigen Rennen war er nachher ausgeschieden.

Opa Joachim Franke

Der deutsche Eisschnelllauf-Trainer Joachim Franke (65) führte in 33 Jahren seine Schützlinge zu neun olympischen Goldmedaillen. Ob in Turin noch eine zehnte durch Claudia Pechstein dazukommt, ist ebenso ungewiss wie der Zeitpunkt von Frankes Laufbahnende. «Das wird eine Ad-hoc-Entscheidung», sagte der gebürtige Lausitzer. Franke ist auch 127-facher Eishockey-Internationaler der früheren DDR.

Ur-Opa Emile Allais

Der älteste noch lebende Medaillengewinner von alpinen Ski- Wettbewerben bei Winterspielen ist mit 94 Jahren Emile Allais. Der Franzose gewann 1936 in Garmisch-Partenkirchen Bronze im Slalom und in der Kombination. Heute noch steht im Winter daheim in Megève fast täglich auf den Brettern.

Schlittel-Oma Abernathy mit Teilnahme-Rekord

Die Schlittlerin Anne Abernathy stellte einen Teilnahme-Rekord an Olympischen Spielen auf, obwohl sie wegen eines Handgelenk-Bruchs nicht fahren konnte. Die 52-Jährige von den Jungfrauen-Inseln erkämpfte sich vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) die Anerkennung ihrer sechsten Olympia-Teilnahme. Abernathy habe sehr wohl an den Spielen in Turin teilgenommen, auch wenn sie als «nicht gestartet» gewertet werden müsse.

Massagen für Journalisten

180 italienische Masseure machen im Internationalen Pressezentrum MMC verspannte Journalisten wieder locker. Rund 100 Medien-Vertreter stehen jeden Nachmittag geduldig Schlange, um die zehnminütige kostenlose Shiatsu-Massage zu geniessen. Shiatsu bedeutet «Fingerdruck». Seine Ursprünge liegen in der traditionellen chinesischen und japanischen Medizin.

Stark beachtete Homepage

Die offizielle Homepage der Olympischen Winterspiele (www.torino2006.org) wird jeden Tage millionenfach besucht. Im Vergleich zu den Sommerspielen 2002 in Athen ist der Zugriff um zehn Prozent und mit Salt Lake City 2002 sogar fünfmal höher.

Vom Wert einer Goldmedaille

Schweizer Einzel-Olympiasieger erhalten von Swiss Olympic 20 000 Franken Prämie, das finnische NOK zahlt 20 000 Euro, Amerikanern winken 25 000 Dollar, in Frankreich sind 40 000 Euro ausgesetzt.

Après-Ski-Team

Sauze d´Oulx ist gewiss nicht der Nabel der olympischen Sportwelt. In der Station mit dem kaum auszusprechenden Namen haben die Ski- Akrobaten das weitaus spektakulärere Programm zu bieten als die Betreiber der lokalen Unterhaltungslokale. Trotzdem tauchte dort frühmorgens ein Mitglied des «British Olympic Après Ski Team» auf. Ob die Jacke mit dem unübersehbaren Schriftzug vom britischen NOK homologiert wurde, war eben so wenig in Erfahrung zu bringen wie die Aufnahmekriterien fürs unorthodoxe Team.

Wilhelm trocknete mit Olympiasieg Tränen ihres Neffen

Die deutsche Biathletin Kati Wilhelm widmete ihren Olympia-Sieg in der Einzelverfolgung ihrem Neffen Max. Der 6-Jährige hatte am Freitag im Fernsehen die Sieger-Ehrung der Eisschnelläuferinnen gesehen und war minutenlang in Tränen ausgebrochen. «Die Tante soll endlich auch mal wieder gewinnen», plärrte der Knirps - nur 24 Stunden später erfüllte die Tante ihm seinen Wunsch.

Magere Kulisse bei Kombi-Abfahrt der Frauen

Die Kombinations-Abfahrt der Frauen in San Sicario fand praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nur 100 Zuschauer verloren sich auf der Tribüne im Zielraum. «Hier werden drei Medaillengewinnerinnen geehrt und dann sind so wenige da. Das ist echt bitter», bemerkte die deutsche Fahrerin Monika Bergmann- Schmuderer.

Rainer Schönfelder bald Showmaster?

Rainer Schönfelder (29) scheint nach einem Auftritt in der ARD- Liveshow «Waldi und Harry» Lust auf mehr bekommen zu haben. «Nach der Karriere als Show-Master zu arbeiten, wäre interessant. Bissl die Leute am Schmäh halten, das würde mir taugen», sagte der Alpinrennfahrer aus Kärnten, der derzeit mit schwarzen Fingernägeln herum läuft.

Schlussfeier im Zeichen des Karnevals

Die Schlussfeier der Olympischen Winterspiele werden am Samstag im Zeichen des Karnevals stehen. Die vermutlich 35 000 Zuschauer im Stadio Olimpico sowie zwei Milliarden Zuschauer an den Fernsehschirmen werden eine bunte Show mit Akrobaten erleben, mit Karnevalsmasken und Clownkostümen nach Vorbild der italienischen Regisseur-Legende Federico Fellini.

Olympiasieger verunglimpft

Shani Davis muss sich seit Jahren rechtfertigen. Ein Eisschnellläufer aus South Central Chicago hat es halt schwer. Der Egoismus, den er fast gezwungenermassen annahm, treibt viele seiner Landsleute zur Weissglut. Weil er nicht zum Team-Wettkampf angetreten war, wurde dem 23-Jährigen mangelnder Patriotismus vorgeworfen. Selbst nach dem Sieg über 1000 m wurde Davis von Landsleuten mit widerlichen E-Mails eingedeckt. Er wurde als «Nigger» tituliert, andere wünschten ihm einen Sturz oder einen Beinbruch.

Dal Balcon darf starten

Die Snowboarderin Isabella Dal Balcon hat erfolgreich gegen ihre Nichberücksichtigung fürs italienische Team geklagt. Eine Ad-hoc- Kommission der Internationalen Sportgerichtshofes CAS erklärte, bei der Nominierung eines Athleten durch den Verband müssten objektive Kriterien und nicht die Meinung der Trainer als Massstab angelegt werden. Die Siebente des Parallel-Riesenslaloms von 2002 kann somit am Mittwoch an den Start gehen.

Nur mit Schneeketten in Berge

Im Skigebiet um Sestriere müssen seit Sonntag Schneeketten in den Fahrzeugen mitgeführt werden. Damit wollen die Behörden Verkehrsprobleme verhindern, nachdem in den Bergen Schneefall angesagt worden war. Am Samstag war ein Bus zwischen Cesana und San Sicario ins Rutschen gekommen und gegen die Leitplanke geprallt. Die Strasse war danach eine Zeitlang blockiert.

Boykott durch Lieferanten droht

Die Kassen des Organisationskomitees TOROC sind offenbar leer. Lieferanten drohten bereits, ihre Leistungen einzustellen. Die Stadt Turin soll mit 19 Millionen Euro einspringen. Bereits vor Beginn der Winterspiele war klar geworden, dass es ein Defizit von mindestens 40 Millionen geben werde. Die Organisations-Kosten werden auf rund 1,5 Milliarden beziffert. Hinzu kommen etwa zwei Milliarden für Bauten und Infrastrukturmassnahmen.

Olympia-Touristen im Kaufrausch

Leckere Schokolade, schicke Klamotten, schlichte Souvenirs: Die Olympia-Touristen machen vor kaum einem Geschäft in der Innenstadt Turins Halt. Reichen Russen bevorzugen die noblen Boutiquen im Zentrum, Amerikaner stehen besonders auf Spezialitäten-Restaurants. Piemontesische Schokolade und Weine sind ebenfalls gefragt. Laut einer Umfrage melden die Geschäfte im Turiner Zentrum seit Beginn der Winterspiele ein Umsatzplus von 40 Prozent.

Oldie Duff Gibson

Der Skeletonfahrer Duff Gibson ist mit bald 40 Jahren der älteste Einzel-Olympiasieger aller Zeiten an Winterspielen. Vor ihm war dies der norwegische Biathlet Magnar Solberg, der 1972

Ungewollter Fallrückzieher

Der Schweizer Curling-Coach Pierre-Yves Grivel sorgte bei einem aufwärmenden Fussball-Spielchen mit dem Männerteam für einen unfreiwilligen Fallrückzieher. Der ehemalige Zweitliga-Fussballer stürzte über einen Betonklotz und musste sich im Spital die Wunde an der Stirn mit drei Stichen nähen lassen.

Olympia-Tickets werden nicht genutzt

Das Organisationskomitee hat 15 000 zusätzliche Eintrittskarten für den 50-Kilometer Langlauf-Bewerb der Männer am Schlusstag (26. Februar) aufgelegt. Das OK reagierte damit auf die leeren Ränge in Pragelato. «Die Leute haben Karten und kommen nicht. Das bereitet uns etwas Bauchschmerzen», klagte TOROC-Generaldirektor Cesare Vaciago.

Di Pietros kanadische Freunde als Schweizer Fans

Der durch seine Ehe mit der Zugerin Martina zum Schweizer gewordene Paul Di Pietro (35) war 1993 mit den Montreal Canadiens Stanleycup- Sieger oder auch schon Spenglercup-Gewinner mit dem Team Canada. Mittlerweile spielt Di Pietro nur allzu gerne für die Schweiz und hat festgesellt, «dass meine Freunde in Montreal derzeit mehr der Schweiz als Kanada die Daumen drücken.» Mit seinem Treffer zur Schweizer 1:0-Führung gegen die übermächtig scheinenden kanadischen NHL-Superstars liess er demzufolge in beiden Ländern die Herzen von Hockey-Fans höher schlagen.

NBC mit TV-Hoheit

Die US-Amerikaner sind in Turin erstmals verantwortlich für das, was die Welt via TV-Bildschirmen von den Winterspielen zu sehen bekommt. NBC hat die Hoheit über Bilder, NBC bestimmt die Perspektiven, die Blickwinkel und die Kamerafahrten durchs Publikum. Das heisst: Alles, was NBC nicht zeigt, gibt es nicht. Dick Ebersol, NBC- Verantwortlicher in Turin, will die Manipulation der Realität auch gar nicht leugnen: «Die Leute schauen sich die Spiele an, um unterhalten zu werden. Das ist keine Sportveranstaltung.» Und immerhin hat der Sender 613 Millionen Dollar für «Torino 2006» ausgegeben.

Späte Versöhnung

Der Eiskunstlauf-Spezialist des «Blick» staunte beim Empfang von Swiss Olympic nicht schlecht. Als er nichts ahnend beim Apéro weilte, wurde er von einem Bekannten quer durch den ganzen Raum geführt und einer Frau vorgestellt, die ihm anfänglich unbekannt erschien. Das Duo hatte aber eine Vorgeschichte: Der Journalist hatte die international als Preisrichterin für die ISU tätige Frau einst in einem Artikel als «blind» bezeichnet. Die späte Versöhnung verlief aber herzlich; beide dinierten am selben Tisch.

Koss freut sich über riesige Resonanz

Der Spenden-Aufruf von Eissprint-Olympiasieger Joey Cheek für traumatisierte Kinder in Afrika hat eine überwältigende Resonanz gefunden. Nachdem der Amerikaner nach dem 500-Meter-Rennen in Turin seine Siegprämie von 25 000 Dollar zur Verfügung stellte, sind mehr als 250 000 Dollar (209 500 Euro) an Spenden für die Aktion «Right to Play» des früheren norwegischen Eisschnelllauf-«Königs» Johan Olav Koss eingegangen.

Tanja Frieden schlief auf Snowboard-Schuhen

Tanja Frieden machte in den frühen Morgenstunden nach ihrem famosen Olympia-Triumph ein Nickerchen auf ihren Snowboard-Schuhen. Nach durchzechter Nacht besass sie bei ihrer Ankunft keinen Schlüssel für ihre Dreier-Unterkunft, die sie mit ihren Snowboard-Kolleginnen Olivia Nobs und Mellie Francon teilt. Also benutzte Frieden ihre Snowboard-Schuhe als Kissen. «Es war überaus bequem», versicherte Tanja Frieden einige Stunden später an einem Medientermin.

ARD als Eros-Sender

Die Olympiasendungen der ARD sind nicht nur wegen Harry und Waldi erstklassig. Auch musikalisch ist dem «Ersten» nur das Beste gut genug. Die ARD bestimmte Eros Ramazzottis «Bambino nel tempo» vom neuen Album «Calma apparente» zu ihrem Olympia-Song. Man kann nun spekulieren, welche(n) Interpreten die ARD gewählt hätte, würden die Olympischen Spiele in Sion stattfinden; Polo Hofer, Gölä oder Züri West? Den zweisprachigen Stephan Eicher oder sogar die Walliser Michel Villa oder Salome Clausen? So oder so haben die Zuschauer der ARD Glück: einen internationalen Superstar sucht man in der Schweizer Musikszene nämlich vergebens.

(fest/Si)

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