Diplomaten in Ubekistan

publiziert: Mittwoch, 18. Mai 2005 / 18:25 Uhr

Andischan - Nach der blutigen Niederschlagung von Demonstranten im Osten Usbekistans haben erstmals ausländische Diplomaten und Journalisten die Stadt Andischan besucht. Die Regierung bezeichnete die Lage als "ruhig".

Andischan liegt ganz im Osten Usbekistans.
Andischan liegt ganz im Osten Usbekistans.
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Es bestehe keine Gefahr weiterer Ausschreitungen, sagte Innenminister Sakir Almatow vor der 36-köpfigen Delegation in Andischan. Die Diplomaten und Medienschaffenden besuchten eine Polizeiwache, ein Gefängnis, einen Militärstützpunkt und den Hauptplatz im Stadtzentrum.

Nach der dreistündigen Rundfahrt durch menschenleere Strassen zeigten sich Diplomaten enttäuscht: Während des streng kontrollierten Besuchsprogramms war kein Kontakt zur Bevölkerung möglich.

Perfekt Organisiert

Der britische Botschafter David Moran kritisierte, den Besuchern sei zu wenig Zeit eingeräumt worden, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Ein anderer Botschafter, der namentlich nicht genannt werden wollte, urteilte: "Diese Reise war perfekt organisiert, um uns von der Version der Regierung zu überzeugen."

Zu der Delegation zählten unter anderem die Botschafter der USA, Grossbritanniens und Frankreichs. Ein Vertreter der Schweiz war nicht dabei. Wieso kein Schweizer Vertreter dabei war, wollte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nicht kommentieren.

Kampf gegen gewalttätige Islamisten?

Die ausländische Delegation wurde von hochrangigen usbekischen Regierungsvertretern begleitet. Diese nutzten die Gelegenheit, die blutige Niederschlagung der Proteste am Freitag als Kampf gegen gewalttätige Islamisten darzustellen.

Innenminister Almatow bestritt Augenzeugenberichte, wonach die Sicherheitskräfte wahllos auf friedliche Demonstranten geschossen hätten. Es habe vielmehr einen "grausamen Angriff" auf die Polizei gegeben.

Die Regierung in Taschkent wurde für ihr hartes Vorgehen kritisiert, auch von Verbündeten im Westen.

Nach Angaben der Oppositionspartei starben bei den Unruhen mindestens 745 Menschen. Die Regierung spricht dagegen von 169 Toten bei den Unruhen. Im Grenzgebiet zu Kirgisen befanden sich weiter tausende Usbeken auf der Flucht.

(bert/sda)

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