Bizarres Geschäft

Doktorarbeit online - Studenten mogeln sich durch

publiziert: Montag, 1. Okt 2001 / 07:52 Uhr

Seattle - In den USA boomt eine besonders bizarre Nische des Online-Handels: Websites wie www.cheathouse.com verkaufen ihren Kunden komplette Essays, Buchbesprechungen und bei Bedarf sogar Dissertationen.

Eingereicht werden sie von Studenten, die ihre eigenen Texte für besonders gut halten. Gekauft werden die vermeintlichen Meisterwerke dann von Faulpelzen, die nach der Bezahlung horrender Studiengebühren von mehreren tausend Dollar pro Jahr immer noch Geld übrig haben.

Der Service der Händler ist nicht billig. Unter www.fastpapers.com etwa wird bei der Eingabe des Stichwortes "Thomas Mann" eine lange Liste von kostenpflichtigen englischsprachigen Aufsätzen präsentiert, etwa über den Roman "Der Zauberberg".

Einer dieser Texte bespricht angeblich die wichtigsten Themen des grossen Mann-Meisterwerks, und zwar auf insgesamt sechs Seiten. Die kosten umgerechnet rund 90 Franken, dazu kommen dann noch Versandgebühren; selbst für eine Anlieferung per E-Mail kassiert Fastpapers.com noch 1.50 Franken.

Wenig schmeichelhafter Titel

Amerikas Professoren hassen Unternehmer wie Kenneth Sahr. Dieser erhielt von der "New York Times" bereits den wenig schmeichelhaften Titel "am meisten beschimpfte Symbolfigur der Online-Industrie für Hausarbeiten".

Seit fünf Jahren macht Sahr unter www.schoolsucks.com gute Geschäfte, nach eigenen Angaben hat seine Website täglich bis zu 10 000 Besucher. Natürlich wolle er nicht zum akademischen Betrug beitragen, sagt Sahr. Sein Angebot solle doch bitte von den Nutzern nur zu Recherchezwecken benutzt werden.

Diese scheinheiligen Beteuerungen nimmt an amerikanischen Unis niemand ernst. Professoren klagen über dreiste Plagiate, die von immer mehr Studenten eingereicht werden. Inzwischen aber können sich die Betrogenen wehren, und zwar mit den Mitteln der Betrüger.

Doktorand schlägt zurück

Unter der Adresse www.plagiarism.org betreibt eine gemeinnützige Organisation eine raffinierte Suchmaschine zur Entlarvung der Mogler.

Entworfen wurde der Service von John Barrie, einem kalifornischen Doktoranden, der sich beim eigenen Unterricht darüber ärgerte, dass viele seiner jungen Studenten offensichtlich abgeschriebene Hausarbeiten ablieferten und diese als eigene Fleissarbeiten ausgaben.

Pech für plumpe Fälscher

Für eine Jahresgebühr von umgerechnet 1100 Franken können Universitätsabteilungen bei Plagiarism.org die Hausarbeiten ihrer Studenten auf Echtheit testen lassen. Die Texte werden elektronisch eingereicht, und dann beginnt eine gründliche Nachforschung in Tausenden von Datenbanken. Plumpe Abschriften fallen sofort auf.

Aber dieser Service entlarvt auch geschicktere Betrüger, die ihre Fälschungen aus mehreren Quellen zusammenklauben. Wenn die Suchmaschine auf abgekupferte Stellen stösst, werden diese im Mogeltext markiert.

Ein Mausklick auf die markierte Stelle reicht, und schon erscheint auf dem Bildschirm das Original, aus dem gestohlen wurde. Solche Entlarvungen können für die ertappten Studenten schwerwiegende Konsequenzen haben: Ihnen droht der Rauswurf aus der Universität.

(Tilman Streif/sda)

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