Doping-Skandal weitet sich aus

publiziert: Donnerstag, 20. Mrz 2008 / 16:24 Uhr

Der Doping-Skandal an der Freiburger Uni-Klinik um frühere Fahrer und Ärzte des T-Mobile-Teams und dessen Vorgänger Telekom zieht immer weitere Kreise. Es soll jahrelang systematisches Doping gegeben haben.

Erik Zabel sei bereits während der Tour de Suisse gedopt gewesen.
Erik Zabel sei bereits während der Tour de Suisse gedopt gewesen.
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Der vollständige Zwischenbericht
Der komplette Zwischenbericht der Expertenkommission zum Doping-Skandal
dopingkommission-freiburg.de

Zu diesen Erkenntnissen kommt die Doping-Untersuchungskommission des Klinikums Freiburg.

«Angesichts der bislang vorliegenden Informationen erscheint es der Kommission schlüssig, dass von 1993 bis 2006 Fahrer des 'Team Telekom' bzw. das 'T-Mobile Team' von Ärzten der Abteilung Sportmedizin gedopt worden sind», heisst es in einem am Donnerstag vorgestellten Zwischenbericht.

Zabel an der TdS gedopt

Nach Erkenntnissen der Kommission unter Vorsitz von Hans Joachim Schäfer war Erik Zabel bereits während Tour de Suisse 1996 gedopt.

«Auch Erik Zabel begann im Jahr 1996 während der Tour de Suisse eine dreiwöchige EPO-Kur», heisst es in dem veröffentlichten Zwischenbericht.

Der jetzige Milram-Sprinter hatte am 24. Mai 2007 eingeräumt, «kurz vor der Tour de France» 1996 EPO benutzt zu haben.

Das sei aber ein einmaliger Test gewesen, den er am Ende der ersten Tour-Woche beendet habe. Die Tour de Suisse lief 1996 vom 11. bis zum 20. Juni. Die Tour de France begann am 29. Juni 1996.

Namhafte Beträge

Neben den geständigen und inzwischen entlassenen Medizinern Andreas Schmid und Lothar Heinrich sollen auch die beiden ehemaligen T-Mobile-Teamärzte Andreas Blum und Stefan Vogt Zahlungen im Zusammenhang mit unerlaubten Doping-Praktiken erhalten haben.

«Das waren namhafte Beträge», sagte Schäfer. Gegen Blum und Vogt erhob die Uni-Klinik Klage auf «Erstattung von unrechtmässigen Einnahmen».

Bewiesen sei, dass der frühere Magenta-Teamarzt Heinrich im vergangenen Jahr 120'000 Euro und 2006 insgesamt 60'000 Euro für seine Dienste erhalten habe.

Mindestens zwei weitere Fahrer betroffen

Die Kommission geht zudem davon aus, dass ausser dem geständigen Patrik Sinkewitz weitere ehemalige T-Mobile-Profis während der Tour de France 2006 zum Eigenblut-Doping nach Freiburg gefahren waren.

«Das Ergebnis bislang ist, dass es noch zwei weitere Fahrer waren», sagte Schäfer.

Die Experten-Kommission hatte seit Juni 2007 mit den früheren Magenta-Profis Rolf Aldag, Erik Zabel, Bert Dietz, Jörg Jaksche, Christian Henn und Sinkewitz gesprochen.

Zudem erteilte der ehemalige Telekom-Masseur Jef D´Hont, dessen Schilderungen im «Spiegel» im Mai zur Geständnis-Welle der Fahrer geführt hatte, detailliert Auskunft. In den kommenden Tagen will sich die Spitze des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit der Kommission unterhalten.

(rr/Si)

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