Drahtlose Computernetze bergen Sicherheitsrisiken

Der Sendung «10 vor 10» von Schweizer Fernsehen DRS ist es gelungen, bei einigen funkvernetzten Firmen an sensible Daten heranzukommen. Vom Firmenparkplatz aus gelangte sie mit einem Notebookcomputer in das Firmensystem. Daten könnten auf diese Weise gelöscht oder geändert werden, E-Mails können gelesen werden.

Über 1000 Firmen in der Schweiz haben im Laufe des letzten Jahres ihr Netz entkabelt und die einzelnen Arbeitsplätze per Funk miteinander verbunden. Die Funksignale solcher Netze reichen bis zu 100 Meter weit und können auch ausserhalb der Bürogebäude empfangen werden, wenn die Systeme nicht zusätzlich gesichert sind.

Ungenügende Sicherung

Sicherungen wie Passwörter oder die Chiffrierung von wichtigen Informationen kennen aber die wenigsten der betroffenen Firmen. Deshalb mache man sich auch nicht strafbar, wenn man sich in derartigen Firmen Zugriff zu Daten verschaffe, erklärte Peter Müller, Vizedirektor des Bundesamts für Justiz, gegenüber «10 vor 10».

Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte Odilo Guntern zeigte sich im Schweizer Fernsehen erstaunt über das Ausmass der entdeckten Datenlecks: «Das ist höchst erstaunlich und zwar in zweifacher Hinsicht. Zuerst in Bezug auf die grosse Zahl von Unternehmungen, die davon betroffen sind und zweitens in Bezug auf den Umstand, dass praktisch keine Sicherheitsmassnahmen getroffen worden sind», sagte Guntern.

Es sei Sache der einzelnen Firmen, die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen einzuhalten, rief Guntern in Erinnerung. Im Fall von ungeschützten Netzwerken werde er nun gezielt intervenieren. Verursachen die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen Schaden bei Dritten, sind die Unternehmen haftbar.

(sda)