Dramatische Hochwasserlage in Mitteleuropa

In Österreich waren die Bundesländer Tirol und Vorarlberg am stärksten betroffen. Die Unwetterkatastrophe forderte das zweite Todesopfer. Im Ötztal wurde ein Mann durch eine Steinlawine getötet und ein zweiter schwer verletzt.

Sechs zum Teil Schwerverletzte gab es in Vorarlberg. In einem Wohnhaus in Reuthe explodierte ein Gasherd, als die Wassermassen in das Haus einbrachen. Ein Mann wurde vermisst, nachdem sein Auto vom Hochwasser des Litz-Flusses mitgerissen wurde.

Kein Kontakt zur Aussenwelt

Zahlreiche Orte im Westen Tirols und Vorarlbergs waren von der Aussenwelt abgeschnitten. Durch dutzende Murenabgänge und Erdrutsche wurde die Telefonverbindung nach Vorarlberg unterbrochen.

Teilweise fiel die Strom- und Trinkwasserversorgung aus. Tausende Helfer, darunter auch hunderte Soldaten, waren mit Spezialbooten unterwegs, um Menschen aus ihren überfluteten Häusern zu retten. Rettungshelikopter waren ununterbrochen im Einsatz, um Eingeschlossene zu bergen.

Katastrophenalarm in Südbayern

Das Hochwasser stürzte auch weite Teile Südbayerns in ein Chaos. In zahlreichen Landkreisen im Allgäu und am Alpenrand musste nach anhaltendem Dauerregen Katastrophenalarm ausgelöst werden.

Viele Ortschaften wurden von den Wassermassen überflutet und Brücken fortgerissen, zahllose Strassen und Bahnlinien waren unpassierbar. Mit am schlimmsten betroffen war der Landkreis Garmisch-Partenkirchen: Der Ort selbst war von der Aussenwelt nahezu abgeschnitten.

In Augsburg drohte eine Autobahnbrücke einzustürzen. Die Autobahn München-Stuttgart wurde deshalb total gesperrt. Es bildeten sich kilometerlange Staus.

Auch in Nordkroatien, Slowenien, Tschechien und Ungarn kam es nach den heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen.

(bert/sda)