Drei Kilometer südlich von Zinal wurde am Samstag um 17.25 Uhr eine junge Frau von einer Lawine mitgerissen. Sie war in einer Eiswand am Klettern, wie die Kantonspolizei mitteilte. Anderthalb Stunden später, als sich ein Rettungsteam auf dem Lawinenkegel befand, ging eine noch grössere Schneemasse nieder.
Mehrere Helfer wurden dabei mitgerissen. Einer der Retter wurde geborgen, konnte aber nicht mehr reanimiert werden. Ein zweiter Mann blieb in den Schneemassen eingeschlossen. Die übrigen Helfer konnten sich selber befreien oder wurden unversehrt geborgen.
Am Abend suchten rund 30 Rettungskräfte und Lawinenhunde nach der Alpinistin und dem Helfer. Die Arbeiten wurden durch die Lawinengefahr, die Dunkelheit und durch starke Schneefälle erschwert und mussten um 22.30 Uhr unterbrochen werden.
Das Gebiet wurde zumindest für die Nacht auf Sonntag abgesperrt. Der Strafuntersuchungsrichter des Mittelwallis leitete eine Untersuchung ein.
Gemäss einer Zählung der Nachrichtenagentur sda sind in der Schweiz seit Beginn der Wintersaison mindestens sieben Menschen bei Lawinenunfällen ums Leben gekommen - vier in den Walliser Alpen, einer in Graubünden, eine Person in der Innerschweiz und eine im Berner Oberland.
Zwei Verletzte im Engadin
Im Engadin haben Schneebretter am Samstag mehrere Berggänger und Tourenfahrer überrascht. Zwei Personen wurden verschüttet und erlitten mittelschwere Verletzungen, wie die Bündner Kantonspolizei mitteilte.
Insgesamt fünf Alpinisten wurden im Aufstieg zum Piz Bever von einem Schneebrett erfasst. Einer der Männer wurde über felsiges, sehr steiles Gelände etwa 450 Meter in die Tiefe gerissen. Mit dem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät wurde der Mann unter einer Schneedecke von etwa 70 Zentimetern rasch geortet und geborgen.
Ein Tourenfahrer wurde zudem auf der Talfahrt vom La Tscheppa in Richtung Silvaplana von einem Schneebrett erfasst und 150 Meter mitgerissen. Auch er konnte innert wenigen Minuten von den Kollegen geortet und geborgen werden.
Weiterhin grosse Lawinengefahr
Im Wallis, am Alpennordhang, im Nordtessin und in ganz Graubünden herrscht zurzeit Lawinengefahr, wie das eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos mitteilte. Besonders betroffen sind Steilhänge oberhalb von rund 2000 Metern.
Bis Samstagmittag fielen in den Alpen 15 bis 30 Zentimeter Schnee. Starke Westwinde verursachten Triebschnee-Ansammlungen. Bis Sonntagmittag wird weiterer Neuschnee erwartet, vor allem am Alpennordhang und in Nordbünden.
(klei/sda)