Dreiergipfel in Nahost: Seperate Unterredungen vor dem historischen Treffen

publiziert: Mittwoch, 4. Jun 2003 / 12:45 Uhr

Akaba - US-Präsident George W. Bush ist vor dem Nahost-Dreiergipfel in der jordanischen Hafenstadt Akaba mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und anschliessend mit dem palästinensischen Regierungschef Mahmud Abbas zusammengetroffen. Seit 12.00 Uhr läuft das Treffem zwischen Bush, Abbas und Scharon.

Bush verspricht sich einen Druchbruch bei den Gesprächen zwischen Abbas und Scharon.
Bush verspricht sich einen Druchbruch bei den Gesprächen zwischen Abbas und Scharon.
Bush sprach vor den beiden Unterredungen auch mit dem Gastgeber des Treffens, dem jordanischen König Abdullah II. Der eigentliche Dreiergipfel von Bush, Scharon und Abbas über die Umsetzung des Nahost-Fahrplans war für 12.00 Uhr (MESZ) in der Sommerresidenz des Königs über der Bucht von Akaba vorgeshen.

Unterdessen rief Frankreich zu einer Beteiligung Europas am Friedensprozess im Nahen Osten auf. Paris begrüsste jedoch auch das erneute Engagement der USA. Um den Friedensprozess zu einem guten Ende zu führen müssen wir uns zusammenschliessen, sagte der französische Aussenminister Dominique de Villepin im französischen Radio.

Terroralarm

In Israel herrscht höchster Terroralarm. Das israelische Armeeradio meldete, es lägen mehr als 60 konkrete Warnungen über geplante Anschläge vor. Tausende von Polizisten patrouillierten im Grenzgebiet zwischen Westjordanland und Israel sowie an den Einfahrten grosser Städte.

Aus israelischen Geheimdienstkreisen verlautete, Exil-Führer der radikal-islamischen Palästinensergruppen in Libanon und Syrien drängten Aktivisten im Westjordanland und Gazastreifen dazu, Anschläge zu verüben. Ziel sei es, den Dreiergipfel zu sabotieren.

Militäraktion im Westjordanland

Die israelische Armee setzte unterdessen ihre Militäraktionen im Westjordanland fort. Soldaten zerstörten in einem Dorf bei Hebron drei Häuser von Palästinensern, die an Überfällen auf Israelis beteiligt gewesen sein sollen. Dutzende von Männern wurden in der Stadt Hebron festgenommen.

Zuvor war bekannt geworden, dass der palästinensische Regierungschef Mahmud Abbas ein Abkommen mit radikalislamischen Palästinenserorganisationen zum Stopp von Selbstmordanschlägen für möglich hält.

Er habe mit Vertretern der Hamas und des Islamischen Dschihad verhandelt und sie davon zu überzeugen versucht, dass ein solches Abkommen die einzige Lösung sei, sagte Abbas dem US-Fernsehsender ABC am Dienstag (Ortszeit).

(bsk/sda)

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