Dreifacher Seehund-Nachwuchs im Zoo Zürich

Die zehn Seehunde sind eine verspielte Truppe. Während einige im Becken Bahnen ziehen, jagen sich zwei andere, Flossen schlagend und prustend, gegenseitig durch den halb im Wasser hängenden Ring.

Plötzlich kommt Bewegung in die Truppe: Leckereien locken. Die Tiere bauen sich um den Pfleger herum auf und verzehren Fische. Ein Nimmersatt will mehr, vehement schlägt er mit der Vorderflosse auf den Stein. Das Betteln fruchtet nicht, er verzieht sich schmollend ins Wasser.

Seehunde sind gemäss Rübel ausgesprochene Nahrungsopportunisten: Sie fressen alles, was an ihnen vorbeischwimmt. Ausgewachsene Tiere verzehren täglich vier bis acht Kilogramm Kleinkrebse, Plattfische, Schnecken, Muscheln, Tintenfische und vieles mehr. Bis im Alter von zwei Jahren ernähren sie sich von kleineren Fischen und Garnelen.

Die drei Welpen werden von ihren Müttern gesäugt. Sie ernähren sich in den ersten fünf Wochen nach der Landgeburt ausschliesslich von Muttermilch. Dank deren Fettgehalt von 45 Prozent verdoppelt bis verdreifacht ein Robbenbaby in dieser Zeit sein Gewicht. Diese Fettreserve braucht es für die heikle Phase, in der es den Fischfang lernt.

Seehunde können gemäss Rübel in allen Meeren leben. Die Zürcher Familie stamme aus der Nordsee. Normalerweise bleiben die Tiere einige Minuten unter Wasser, sie können aber bis 200 Meter tief tauchen. Beim Abtauchen werden Nasenlöcher und Ohren automatisch geschlossen, beim Auftauchen müssen sie aktiv geöffnet werden.

(bert/sda)