«Schreckung der Bevölkerung»

Drohung auf Facebook - Ex-Gymnasiast verurteilt

publiziert: Montag, 25. Nov 2013 / 14:58 Uhr
Der Schüler drohte seinen Facebook-Freunden.
Der Schüler drohte seinen Facebook-Freunden.

Das Zürcher Obergericht hat am Montag einen ehemaligen Zürcher Gymnasiasten wegen «Schreckung der Bevölkerung» verurteilt. Weil ihm niemand seiner rund 290 Facebook-Freunde zum Geburtstag gratuliert hatte, drohte er ihnen mit der Vernichtung.

3 Meldungen im Zusammenhang
Das Gericht verurteilte den heute 23-jährigen Mann zu einer teilbedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu zehn Franken. Davon sind 21 Tagessätze unbedingt.

Damit korrigierte das Gericht das erstinstanzliche Urteil leicht nach unten. Vor knapp einem Jahr hatte das Bezirksgericht den damaligen Gymnasiasten zu einer unbedingten Geldstrafe in gleicher Höhe verurteilt.

Als ihm an seinem Geburtstag im März 2012 keiner seiner Facebook-Freunde gratulierte, kündigte der Schüler auf seinem Facebook-Profil an, dass er es allen zurückzahlen werde. Das sei keine Frage der Höflichkeit, sondern von Respekt und Ehre. Er werde alle vernichten. «Pow, Pow, Pow!» beendete er seinen Eintrag.

Lehrer schaltete Polizei ein

Eine Mitschülerin, die die Statusmeldung las, informierte einen Lehrer. Dieser schaltete umgehend die Polizei ein. Der Beschuldigte musste für drei Wochen in Untersuchungshaft und wurde psychiatrisch begutachtet.

Obschon ihn ein Experte als nicht gefährlich einstufte, leitete die Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung ein. Gegen einen Strafbefehl wehrte sich der Schüler vor Bezirksgericht. Dessen Urteil zog er ans Obergericht weiter.

Eintrag war «ein Witz»

Bei seinem Eintrag habe es sich um einen Witz gehandelt, sagte der Angeklagte. Auch berief er sich auf seine künstlerische Freiheit. Er habe niemanden ängstigen wollen, beteuerte er.

Der Verteidiger machte geltend, dass sein Mandant sich bloss an seine Facebook-Freunde, nicht aber an die Öffentlichkeit gewandt habe. Zudem sei der Sarkasmus des Angeklagten hinlänglich bekannt gewesen.

Für das Obergericht handelte es sich keineswegs um einen Witz. Auch stufte es die Botschaft als Nachricht an die Öffentlichkeit ein. Der Beschuldigte habe schwerste mögliche Folgen angekündigt. «Sie werden nicht bestraft, weil sie die Drohung in die Tat umsetzen wollten, sondern weil sie sie angebracht haben», sagte der Gerichtsvorsitzende.

Nebst der Geldstrafe wurden dem Beschuldigten die bisher aufgelaufenen Verfahrens- und Gerichtskosten auferlegt. Dazu gehört auch das psychiatrische Gutachten in Höhe von über 12'000 Franken.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Der 23-jährige Zürcher, der Ende November 2013 wegen einer ... mehr lesen
Ein junger Mann kündigte 2012 auf Facebook an, alle zu vernichten.(Symbolbild)
Zürich - Das Bezirksgericht Zürich hat einen 22-Jährigen Zürcher wegen «Schreckung der Bevölkerung» verurteilt. Der Gymnasiast kündigte seinen 290 «Freunden» auf Facebook an, dass er sie alle vernichten werde, weil sie ihm nicht zum Geburtstag gratulierten. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten