Druck auf Veröffentlichung der Schwarzen Liste wächst

Jeder Passagier muss wissen können, wie sicher die gewählte Airline ist, sagte der Berner SVP-Nationalrat Rudolf Joder. In der Schweiz sei dies derzeit aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich.

In einem Postulat ruft Joder den Bundesrat auf, die notwendigen gesetzlichen Anpassungen zu prüfen. Fluggesellschaften mit Sicherheitsmängeln müssten öffentlich bekannt gemacht werden. Dies sei in anderen Ländern bereits geschehen, etwa in den USA und Schweden.

Insgesamt 21 Flugzeuge sind zurzeit in der Schweiz mit einem Lande- und Überflugverbot belegt - das ist seit dem Unfall von Scharm el Scheich bekannt. Um welche Maschinen es sich handelt, haben die Behörden bisher nicht presigegeben. Das Bundesamt für Zivilluftfahr (BAZL) versprach jedoch für den frühen Abend eine Stellungnahme.

Nachdem Grossbritannien bereits letzte Woche eine Liste mit verbannten Airlines publiziert hatte, haben in der Zwischenzeit auch die italienischen Behörden nachgezogen. Der vertrauliche Bericht aus Rom gibt Hinweise auf die Schweizer Liste.

Darin werden die Kontrollen aufgelistet, die in 41 Ländern durchgeführt worden waren. Die Mehrheit der Inspektionen, die Sicherheitsmängel zu Tage förderten, seien in der Schweiz. Im Jahr 2002 seien insgesamt 6 von 3234 kontrollierten Flugzeugen mit Beschränkungen oder Flugverboten in den Inspektionsländern belegt worden.

Ein Jahr später, 2003, seien insgesamt 3300 Flugzeuge kontrolliert worden. Dabei habe es 10 problematische Fälle gegeben, die Auswirkungen auf den Flugbetrieb zeigten. Diesmal sei die Schweiz in 7 Fällen betroffen gewesen.

(tr/sda)