Durchsuchungen nach Veruntreuung von Aeroflot-Geldern

Wie der Informationschef der Bundesanwaltschaft, Hansjürg Mark Wiedmer, vor den Medien in Bern bekanntgab, steht ein Schweizer Treuhänder und Finanzberater mit Wohnsitz in Zypern unter dem Verdacht der Geldwäscherei und der Beihilfe zu illegaler Bereicherung. Es gehe um eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe.

In einer international koordinierten Aktion haben Bundesanwaltschaft (BA) und Bundeskriminalpolizei (BKP) in den Kantonen Bern, Genf und Waadt Hausdurchsuchungen durchgeführt, Dokumente beschlagnahmt und mehrere Personen einvernommen. Dies im Rahmen einer von der BA vor einem Jahr eröffneten Ermittlung.

Über 60 Polizisten und Ermittler des Bundes und der Kantone durchsuchten in der Schweiz 10 Wohnungen und Geschäftsräume. Dies sei ein vorläufiger Höhepunkt der Ermittlungen, mögliche Verbindungen des organisierten Verbrechens Russlands in die Schweiz im Bereich der Geldwäscherei aufzuklären, sagte Wiedmer.

Die Schweiz hatte ab 1999 der russischen Generalstaatsanwaltschaft Rechtshilfe geleistet. Schon damals hatte die BA in der Westschweiz mehrere Firmensitze durchsucht, Konten blockiert, Geschäftsunterlagen beschlagnahmt und diese der russischen Generalstaatsanwaltschaft übermittelt.

Vor einem Jahr eröffnete die BA ein Ermittlungsverfahren gegen einen Schweizer Bürger. Der Schweizer Treuhänder und Finanzberater mit Wohnsitz in Zypern steht unter Verdacht, in der Schweiz Verbindungen geschaffen zu haben, die es in Russland angeklagten Personen erlaubten, sich zum Schaden der Aeroflot zu bereichern.

Das Ziel des koordinierten Vorgehens der Strafverfolgungsbehörden in der Schweiz, Frankreich und Zypern ist laut Wiedmer die weitere Verdichtung des Nachweises gewesen, dass der verdächtigte Schweizer sowie möglicherweise weitere Personen an der Aeroflot-Affäre beteiligt sind. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.

(fest/sda)