EDA besorgt über «desaströse Lage» in Simbabwe

publiziert: Dienstag, 9. Dez 2008 / 16:58 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 9. Dez 2008 / 18:43 Uhr

Harare - Mit scharfen Worten hat sich das EDA zur Krise in Simbabwe geäussert. Die Lage sei «desaströs», heisst es in einer Mitteilung. Ursache für die katastrophale Situation seien Misswirtschaft, Willkür und Korruption unter Präsident Robert Mugabe.

Fast die Hälfte der simbabwischen Bevölkerung sind von internationaler Nahrungsmittelhilfe abhängig.
Fast die Hälfte der simbabwischen Bevölkerung sind von internationaler Nahrungsmittelhilfe abhängig.
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Den Vorwurf der simbabwischen Regierung, wonach die desolate Lage auf die internationalen Sanktionen zurückzuführen sei, wies das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) «entschieden» zurück. Die Sanktionen seien gezielt auf Personen des Regimes Mugabe gerichtet.

US-Präsident George W. Bush hat den Machthaber erneut zum Rücktritt aufgefordert. «Es ist Zeit für Mugabe zu gehen», sagte Bush in Washington. Die Afrikanische Union (AU) hingegen lehnt einen Konfrontationskurs gegenüber Mugabe ab.

Die Wirtschaft Simbabwes befindet sich laut EDA in einem desolaten Zustand. Es fehle an minimaler medizinischer Versorgung, an sauberem Trinkwasser und an Transportmöglichkeiten. Das Resultat des Zusammenbruchs der Infrastruktur seien Cholera und andere Infektionen.

14'000 Menschen an Cholera erkrankt

Nach Angaben der Weltgesundhetsorganisation (WHO) sind in dem Land mittlerweile mindestens rund 14'000 Menschen an Cholera erkrankt und knapp 600 gestorben. Immer mehr greift die Epidemie auch auf die Nachbarländer Südafrika, Mosambik und Botswana über.

Das tatsächliche Ausmass der im August ausgebrochenen Epidemie sei aber schwer zu beziffern, sagte eine Sprecherin der WHO. Die Organisation rechnet mit bis zu 60'000 Menschen, die an Cholera erkranken könnten, falls die Situation nicht unter Kontrolle gebracht wird.

Für weitere Hilfsmassnahmen zahlt die Humanitäre Hilfe des Bundes nun zusätzliche Gelder in der Höhe von rund einer Million Franken an mehrere UNO-Organisationen. Geprüft werde zudem die Entsendung mehrerer Experten des Korps für Humanitäre Hilfe nach Simbabwe.

(smw/sda)

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