ETA erklärt «dauerhaften» und überprüfbaren Waffenstillstand

ETA will die Waffen schweigen lassen

publiziert: Montag, 10. Jan 2011 / 19:13 Uhr

Madrid - In Spanien hat die baskische Untergrundorganisation ETA am Montag einen «dauerhaften» Waffenstillstand ausgerufen. Die Untergrundorganisation gibt den Terror aber nicht definitiv auf. Dementsprechend skeptisch reagierte die spanische Regierung.

5 Meldungen im Zusammenhang
Die Waffenruhe werde «umfassend und durch die internationale Gemeinschaft nachprüfbar sein», schrieb die ETA in einer Erklärung, die auf der Webseite der baskischen Tageszeitung «Gara» veröffentlicht wurde. Dies sei ein Schritt, den jahrzehntelangen Kampf um Unabhängigkeit zu beenden, hiess es darin weiter.

Die Untergrundorganisation verpflichtet sich in der Erklärung einem Prozess, der zu einer dauerhaften Lösung des Konflikts und einem Ende des bewaffneten Kampfes führen soll. Zugleich forderte die ETA die Regierungen von Spanien und Frankreich auf, die «Repression» im Baskenland zu beenden.

Die Separatistengruppe erklärte allerdings nicht, sich auflösen oder die Waffen abgeben zu wollen. Beides wird von Spaniens Regierung verlangt.

Zurückhaltende Regierung

Die spanische Regierung nahm das Communiqué denn auch mit Zurückhaltung auf. Die «Waffenruhe» sei keine schlechte Nachricht, aber sie bedeute nicht das Ende des Terrors der ETA, sagte der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba.

Spanien könne sich sicherer fühlen als bisher. «Aber dies ist nicht das Communiqué, auf das die spanische Gesellschaft gewartet hat.» Weiter sagte Rubalcaba: «Wir sehen eine ETA mit der gleichen Arroganz, der gleichen Sprache und der gleichen Symbolik»

Zerschlagene Hoffnungen

In Spanien wurde seit Wochen über eine neue Erklärung der ETA zur Waffenruhe spekuliert. Doch die Regierung mahnte zur Vorsicht und wies darauf hin, dass die Gruppe in der Vergangenheit wiederholt Hoffnungen geweckt und dann wieder zerschlagen hatte.

Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hatte vor zwei Wochen gesagt, alles was er von der ETA hören wolle, sei eine Auflösungserklärung. Zapatero hatte stets betont, Waffenstillstandserklärungen reichten nicht mehr aus, um Verhandlungen zu erwirken.

Damit wirklich Bewegung in den Konflikt kommt, müsste die Gruppe nach Einschätzung von Experten ihre Auflösung erklären oder zumindest den Wunsch danach äussern.

Anfang September war die ETA von der ihr nahestehenden Partei Batasuna zur Aufgabe der Strategie des Terrors gedrängt worden. Die seit 2003 verbotene Partei lehnt die Gewalt als politisches Mittel inzwischen generell ab.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Madrid - In Spanien wächst der Druck ... mehr lesen
Die ETA hatte vor einem Jahr angekündigt, künftig auf alle offensiven bewaffneten Aktionen zu verzichten.
Eine aufwendige Wandmalerei der verbotenen Partei Batasuna.
Madrid - Die verbotene baskische Partei Batasuna, die als politischer Arm der Untergrundorganisation ETA gilt, hat am Montag die Gründung einer neuen gewaltlosen Partei bekannt gegeben. ... mehr lesen
Madrid - In Spanien hat die ... mehr lesen
Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero wies die Erklärung der ETA zurück.
Die spanische Regierung erwartet «ein definitives Ende der Gewalt». (Symbolbild)
Madrid - Die spanische Regierung ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen  
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen ... mehr lesen  
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten