Ostukraine

EU-Aussenminister fordern Russland zu Truppenrückzug auf

publiziert: Samstag, 30. Aug 2014 / 17:00 Uhr / aktualisiert: Samstag, 30. Aug 2014 / 21:57 Uhr
Die EU-Aussenminister fordern den Abzug von Truppen im Sinne von Europas Sicherheit.
Die EU-Aussenminister fordern den Abzug von Truppen im Sinne von Europas Sicherheit.

Mailand/Donezk - Tausende Kämpfer und Hunderte Panzer sind nach Angaben der ukrainischen Führung aus dem Ausland auf ukrainisches Gebiet vorgedrungen. Russland muss mit nochmals verschärften Wirtschaftssanktionen der EU rechnen - als Strafe für die Unterstützung der Aufständischen in der Ostukraine.

5 Meldungen im Zusammenhang
EU-Kommissionschef José Manuel Barroso sagte am Samstag in Brüssel nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, er erwarte eine neue Sanktionsrunde. Mehrere Optionen lägen auf dem Tisch.

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollten während ihres Gipfeltreffens über schärfere Sanktionen beraten. Erst Ende Juli hatten sie den Zugang russischer Banken zu den EU-Finanzmärkten erschwert, bestimmte Hochtechnologie-Exporte verboten und Ausfuhrverbote für Spezialgeräte zur Ölförderung verhängt.

Keine einheitliche Position

Bereits zum Gipfelbeginn wurden Differenzen zwischen den 28 EU-Regierungen deutlich, wie man auf die von der NATO und westlichen Regierungen kritisierte Präsenz russischer Truppen in der Ostukraine reagieren sollte.

Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite sprach davon, dass Russland sich im Krieg mit ganz Europa befinde und forderte Waffenlieferungen an die Ukraine. Energische Schritte und sofortige neue Sanktionen gegen Russland forderte der estnische Ministerpräsident Taavi Roivas.

Dagegen sagte der sozialdemokratische österreichische Bundeskanzlerin Werner Faymann, dass die Sanktionen gegen Russland nicht die erhoffte Wirkung gebracht hätten und sie kein Allheilmittel seien. "Man soll sich von Sanktionen weniger versprechen als von Friedensverhandlungen", mahnte er. Zurückhaltend waren auch Finnland und die südlichen EU-Staaten.

"Die Entwicklung ist so gravierend, dass der EU-Rat reagieren muss", sagte Frankreichs Präsident François Hollande. Russische Waffen und Kämpfer befänden sich in der Ukraine.

Poroschenko will von EU Waffen

In der Ukraine sind nach Einschätzung von Präsident Poroschenko inzwischen "Tausende ausländische Soldaten und Hunderte ausländische Panzer" aktiv. Der "russischen Aggression" müsse eine Reaktion Europas folgen, sagte er in Brüssel.

Eine mögliche Reaktion könnte die Lieferung von Kriegsmaterial sein. Poroschenko bat deshalb den Westen um mehr Unterstützung für den Kampf gegen die Separatisten.

"Der Präsident rief die EU-Mitgliedsländer auf, der Ukraine militärtechnische Hilfe zur Verfügung zu stellen", hiess es in einer Erklärung des ukrainischen Präsidentenamtes nach einem Treffen Poroschenkos mit Polens Regierungschef Donald Tusk.

Soldaten freigelassen

Parallel zu den Beratungen in Brüssel gingen die Kämpfe in der Ostukranie weiter. In Ilowaisk im umkämpften Gebiet Donezk liessen Separatisten Dutzende eingekesselte ukrainische Soldaten frei. Sie kehrten über spezielle Korridore zu ihren Lagern zurück, wie Innenminister Arsen Awakow mitteilte.

Die Separatisten berichteten, es seien Hunderte Soldaten gewesen. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Separatisten aufgerufen, den eingeschlossenen Verbänden einen Korridor zu öffnen.

Angesichts der Kämpfe in der Ostukraine haben nach Moskauer Behördenangaben bisher mehr als 130'000 Ukrainer in Russland Flüchtlingsstatus beantragt. Insgesamt hätten sich seit Ausbruch des Konflikts im April rund 820'000 Menschen aus den umkämpften Gebieten Lugansk und Donezk in Russland niedergelassen, teilte die Migrationsbehörde mit.

(ww/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tallin/Moskau/Newport/Berlin - Die Beziehungen der NATO mit Russland sind auf dem ... mehr lesen
«Der Ukraine dabei helfen, ihre Kräfte zu stärken und ihr Land zu verteidigen.»
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte betont, dass Soldaten durch einen Irrtum über die kaum markierte grüne Grenze in die Ostukraine gelangt seien.
Moskau/Brüssel - Russlands Präsident Wladimir Putin fordert Verhandlungen zwischen der Regierung in Kiew und den Rebellen über den politischen Status der Ostukraine. mehr lesen 2
Ministerpräsident Arseni Jazenjuk. (Archivbild)
Washington - Angesichts der Krise im ... mehr lesen 2
Washington - Der russische ... mehr lesen 3
Wladimir Putin hat sich zum Thema Waffenruhe geäussert.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren ... mehr lesen  
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten