EU-Minister beraten über Anti-Terror-Massnahmen

Dazu gehören die engere Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten der EU-Staaten und die Ernennung eines Terrorismus-Beauftragten. Ausserdem sollen sich die Mitgliedsländer in einer Solidaritätsklausel zum gegenseitigen Beistand bei Anschlägen verpflichten.

Zur Sprache kommen dürfte auch der Vorstoss Österreichs und Belgiens für einen eigenen EU-Geheimdienst. Die Geheimdienst-Chefs der fünf grössten EU-Länder wollen Anfang kommender Woche über eine verstärkte Zusammenarbeit in der Terrorbekämpfung beraten.

Die Leiter der Nachrichtendienste Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens, Italiens und Spaniens würden dazu am Montag in Madrid zusammenkommen, teilte der französische Innenminister Nicolas Sarkozy in Brüssel mit.

Derweil hat der spanische Untersuchungsrichter Juan del Olmo Haftbefehl erlassen gegen die ersten fünf Festgenommenen nach den Bombenanschlägen in Madrid.

Der Richter legt laut Justizkreisen dem mutmasslichen Drahtzieher Jamal Zougam und zwei weiteren Marokkanern Folgendes zur Last: Mord in 190 Fällen, versuchter Mord in mindestens 1400 Fällen sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Den zwei Indern werfe er Komplizenschaft vor.

Bei den Anschlägen auf vier Pendlerzüge in Madrid waren 202 Menschen getötet und fast 1500 verletzt worden. 12 der Opfer starben in Spitälern, daher der Vorwurf des Mordes in 190 Fällen. Insgesamt sind seit dem Blutbad elf Verdächtige festgenommen worden.

(bsk/sda)