Bis 2019

EU-Parlament fordert radikal weniger Plastiksäcke

publiziert: Mittwoch, 16. Apr 2014 / 15:29 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 16. Apr 2014 / 19:14 Uhr
Bis 2019 sollen die Bürger in der Europäischen Gemeinschaft 80 Prozent weniger der ganz leichten Plastiksäcke verwenden.
Bis 2019 sollen die Bürger in der Europäischen Gemeinschaft 80 Prozent weniger der ganz leichten Plastiksäcke verwenden.

Strassburg - Plastik verpestet Weltmeere, Flüsse und die Natur. Das EU-Parlament will deshalb in den kommenden Jahren die Plastik- und Kunststoffabfälle in der EU drastisch verringern.

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Bis 2019 sollen die Bürger in der Europäischen Gemeinschaft beispielsweise 80 Prozent weniger der ganz leichten Plastiksäcke verwenden. Gemeint sind damit Säcke, die meist Henkel und Werbeaufdrucke haben, und für Einkäufe in zahlreichen Einkaufszentren und Supermärkten verwendet werden. Diese werden am häufigsten genutzt.

Nicht gemeint sind die noch leichteren Plastiksäcke, die man im Supermarkt von der Rolle abreisst, um sein Obst und Gemüse einzupacken. Diese Plastiksäcke sollen nach fünf Jahren vollständig durch biologisch abbaubare Tüten ersetzt werden.

Einen entsprechenden Beschluss verabschiedete das EU-Parlament in Strassburg. Diese Abstimmung ist allerdings nicht endgültig: Das Parlament muss erst noch mit den EU-Regierungen verhandeln. Die Gespräche sollten nach den Europawahlen beginnen, möglicherweise noch in diesem Jahr.

«Überfällige Massnahmen»

«Die Massnahmen, die wir verabschiedet haben, sind längst überfällig», sagte die deutsche SPD-Europaabgeordnete Jutta Haug. 2010 wurden 95,5 Milliarden Plastiksäcke in der EU ausgegeben.

Vorgesehen ist, dass die EU-Länder mit eigenen strengen Regeln die Plastikflut weiter eindämmen dürfen: Beispielsweise mit Abgaben, Steuern oder Verboten.

Ziel des Parlaments sei es, innerhalb von fünf Jahren den Verbrauch von Einweg-Plastiksäcken von 176 pro Kopf und Jahr auf 35 Säcke zu senken, sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses, der deutsche SPD-Europaparlamentarier Matthias Groote.

Christdemokraten waren gegen klare Verbote. Gebühren seien eine bessere Methode, sagte die deutsche Europaparlamentarierin Christa Klass. So habe etwa Irland mit einer geringen Gebühr den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch quasi über Nacht von über 300 auf 21 Plastiksäcke gesenkt.

Verheerende Folgen

Sehr dünne Plastiksäcke, wie sie für Fisch oder Käse verwendet werden, sind aus hygienischen Gründen notwendig und fallen nicht unter die Regelung. Von den fast 100 Milliarden Plastiksäcken in Europa, die pro Jahr genutzt werden, landen etwa acht Milliarden in der Natur. Mit oft verheerenden Folgen für Ökosysteme, Tiere, Fische und Vögel.

In der Branche sind 1,5 Millionen Arbeitnehmer in Europa beschäftigt. Die weltweite Produktion von Plastik könnte sich nach Angaben der EU-Kommission bis 2050 verdreifachen.

In der Schweiz wird voraussichtlich ab Januar 2015 die Gratisabgabe von Wegwerf-Plastiksäcken an den Kassen der Detailhändler verboten - ab dann sollen Plastiksäcke kostenpflichtig sein. Von diesem Verbot nicht betroffen sind laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) jedoch Plastiksäcke für Früchte und Gemüse.

(bert/sda)

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