EU, USA und UNO verurteilen Angriff auf Moschee
Kano - Der verheerende Anschlag auf eine Moschee in Nigeria ist international scharf verurteilt worden. Nach wie vor unklar ist, wie viele Opfer es bei dem Angriff auf die Moschee zum Zeitpunkt des Freitagsgebets gegeben hat.
International stiess das Attentat auf Empörung. Für Angriffe auf Zivilisten gebe es keine Rechtfertigung, liess UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon mitteilen. Er rief die Behörden auf, alles zu tun, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sprach von vollkommener Missachtung menschlichen Lebens.
USA verdächtigen Boko Haram
Eine Sprecherin des US-Aussenministeriums nannte die jüngsten Attentate im Land «abscheulich». Zwar ist unklar, wer für das Blutbad verantwortlich ist. Die Sprecherin sagte aber, die «fürchterliche» Attacke trage alle Handzeichen der islamistischen Sekte Boko Haram.
Die Angreifer zündeten laut Polizeiangaben während des Freitagsgebets in der Grossen Moschee der Millionenstadt Kano zwei Sprengsätze, anschliessend eröffneten sie mit Gewehren das Feuer auf die Gläubigen.
Der oberste Geistliche der Moschee hatte in der vergangenen Woche zum Kampf gegen Boko Haram aufgerufen, weshalb der Verdacht auf die Extremistengruppe fiel. Allerdings bekannte sich zunächst niemand zu der Tat.
Möglicherweise 15 Angreifer
Ein Polizeisprecher sagte, vier der Angreifer seien von der aufgebrachten Menschenmenge gelyncht worden, die anderen hätten im Chaos fliehen können. Augenzeugen berichteten, dass Sicherheitskräfte Schüsse abgegeben hätten, um weitere Angreifer abzuschrecken. Der Polizeisprecher schätzte die Zahl der Attentäter auf ungefähr 15.
Die Grosse Moschee ist direkt an den Palast des Emirs von Kano angeschlossen, des zweithöchsten islamischen Geistlichen in Nigeria. Emir Muhammad Sanusi II. hatte vergangene Woche in der Moschee zum bewaffneten Widerstand gegen die Islamistengruppe Boko Haram aufgerufen.
Zugleich hatte er der Armee vorgeworfen, die Bevölkerung nicht vor den Angriffen zu beschützen. Wo sich der Emir zum Zeitpunkt des Anschlags befand, war unklar.
Mehrere Attacken in den letzten Tagen
Die sektenartige Bewegung Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2009 töteten die Extremisten bei Angriffen auf Armee, Behörden, Schulen und Kirchen mehr als zehntausend Menschen.
Allein in den vergangenen Tagen wurden bei Anschlägen auf einen Markt in Maiduguri und auf Fischhändler am Tschadsee dutzende Menschen getötet.
(asu/sda)
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