EU schliesst Vertretungen

publiziert: Donnerstag, 2. Feb 2006 / 15:30 Uhr

Gaza-Stadt - Die EU und Norwegen haben nach Drohungen militanter Palästinensergruppen ihre Vertretungen in den Autonomiegebieten geschlossen.

Jyllands-Posten hatte auf ihrer Webseite eine Entschuldigung auf Arabisch gedruckt.
Jyllands-Posten hatte auf ihrer Webseite eine Entschuldigung auf Arabisch gedruckt.
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Damit hat sich der Streit um umstrittene Mohammed- Karikaturen weiter verschärft. Die Europäische Union (EU) schloss ihre Vertretung im Gazastreifen. Es sei kein Termin bekannt, wann die Arbeit wieder aufgenommen werde, sagte ein EU-Mitarbeiter in Gaza.

Bei dem Protest bewaffneter Palästinenser Stunden zuvor seien auch Schüsse auf das Gebäude abgegeben worden, das zu diesem Zeitpunkt aber bereits verlassen gewesen sei. Die Drohung der militanten Gruppen werden sehr ernst genommen.

EU- Vertretung umstellt

Rund ein Dutzend bewaffnete Palästinenser hatte zuvor die EU- Vertretung umstellt. Die protestierenden Palästinenser gehörten der Extremisten-Gruppe Islamischer Dschihad und den El-Aksa-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung, an.

In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie innerhalb von 48 Stunden eine Entschuldigung für die ursprünglich in einer dänischen Zeitung veröffentlichten Bilder. Ein Sprecher der Bewaffneten erklärte: «Dieses Gebäude bleibt geschlossen, bis sich die Regierung entschuldigt.»

«Jeder Norweger, Däne und Franzose in unserem Land ist eine Zielscheibe», hiess es in der Erklärung weiter. Die drei betroffenen Länder sollten ihre Büros und Konsulate in den Palästinensergebieten schliessen, «sonst zögern wir nicht, sie zu zerstören».

Norwegen nimmt die Drohung ernst

Norwegen schloss umgehend seine Vertretung im Westjordanland. «Wir nehmen diese Drohungen sehr ernst», sagte ein Sprecher des norwegischen Aussenministeriums in Oslo.

Ein Sprecher des palästinensischen Widerstandskomitees sagte der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, die Drohung sei ernst zu nehmen. Sie werde auf jedes Land ausgeweitet, das die umstrittenen Karikaturen in den Medien nachdrucke.

Als Demonstration für die Presse- und Meinungsfreiheit sind einige der Karikaturen inzwischen auch in Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und der Schweiz abgedruckt worden.

(fest/sda)

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«Jyllands-Posten» veröffentlichte auf ihrer Internetseite eine Erklärung für die Karikaturen.
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