Interne Zinsbesteuerungsrichtlinie

EU setzt dem Bankgeheimnis ein Ende

publiziert: Donnerstag, 20. Mrz 2014 / 22:48 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Mrz 2014 / 23:34 Uhr
«Ich bin mit dem Resultat zufrieden», sagte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel.(Archivbild)
«Ich bin mit dem Resultat zufrieden», sagte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel.(Archivbild)

Brüssel - Nach jahrelangem zähem Ringen haben die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag an ihrem Frühjahrsgipfel in Brüssel dem Bankgeheimnis ein Ende gesetzt. Die EU-Chefs einigten sich auf die EU-interne Zinsbesteuerungsrichtlinie.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Ich bin mit dem Resultat zufrieden», sagte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel. Heute habe man einen Durchbruch erzielt. «Wir haben zusammen mit Österreich grünes Licht gegeben», sagte Bettel nach der Sitzung der EU-Chefs.

Österreich und Luxemburg, die beide von einem Sonderregime ähnlich der Schweizer Zinsbesteuerung bis anhin profitiert haben, hatten zuvor die Richtlinie mit Verweis auf gleich lange Spiesse mit der Schweiz blockiert.

Luxemburg wolle keine Entschuldigungen, um sich weiterhin gegen die neue Zinsbesteuerungsrichtlinie zu stellen, sagte Bettel. Um nun jedoch zu verhindern, dass die Verhandlungen mit der Schweiz über die Zinsbesteuerung ins Stocken geraten, beauftragten die 28 EU-Staaten die EU-Kommission, bis Ende Jahr einen Bericht zu den Verhandlungen mit den fünf Drittstaaten Schweiz, Liechtenstein, Andorra, Monaco und San Marino vorzulegen.

EU-Staaten wollen Fortschritte sehen

Die EU-Kommission ist in der Schlussfolgerung daher angehalten, die Verhandlungen mit den Drittstaaten «bis Ende Jahr abzuschliessen». Werden jedoch bis dahin «nicht genügend» Fortschritte erzielt, solle der Bericht der EU-Kommission «mögliche Optionen ausloten, um die Zustimmung zum neuen globalen Standard zu garantieren», heisst es weiter.

Was diese «Optionen» sein sollen - beispielsweise Sanktionen - lässt der Entwurf aber völlig offen. «Ich möchte das Wort nicht in den Mund nehmen», antwortete der Luxemburger auf die Frage eines Journalisten zu möglichen Sanktionen. Doch sei er überzeugt, dass die EU-Kommission wisse, wie sie «die fünf Staaten entsprechend stark ermuntern» könne, so Bettel weiter.

Diese klaren Worte gegenüber der Schweiz und den anderen vier Drittstaaten waren dem Vernehmen nach neben Luxemburg und Österreich auch von anderen EU-Staaten verlangt worden.

Formelle Zustimmung am Montag

Im Vorfeld des EU-Gipfels hatten Österreich und Luxemburg ausserdem Bedenken geäussert, dass sie durch die Annahme der neuen Richtlinie kurz hintereinander zwei Standards für den automatischen Informationsaustausch einführen müssen - zuerst einen EU-Standard, dann einen global gültigen.

Doch da die EU-interne Zinsbesteuerungsrichtlinie erst bis 2017 umgesetzt werden muss, geht man davon aus, dass bis dann auch der internationale Standard der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) soweit ist. Auch die Schweiz strebt im Übrigen eine Lösung im Sinne der OECD an.

Als nächstes muss die EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie formell noch vom Ministerrat am kommenden Montag abgesegnet werden.

(ig/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz sieht die Zukunft des Bankgeheimnisses im ... mehr lesen
Pierin Vincenz, CEO Raiffeisen Bank
Die OECD sagt dem Bankgeheimnis den Kampf an.
Sydney - Ein einziger weltweiter Standard für den automatischen Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden: Diesem Ziel ist die OECD beim Gipfel der G20-Finanzminister in ... mehr lesen
Bern - Die abwartende Haltung der ... mehr lesen
Wie sieht die Zukunft des Bankgeheimnisses aus?
Bern - Das Ende des Schweizer Bankgeheimnisses rückt einen Schritt näher: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat einen globalen Standard für den automatischen Informationsaustausch von Bankkunden-Daten (AIA) vorgelegt. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische ... mehr lesen
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten ... mehr lesen  
Deutschland - Die Linke  Magdeburg - Ein unbekannter Mann hat die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht auf dem Parteitag in Magdeburg mit einer Schokoladentorte beworfen. Zu der Aktion bekannte sich eine antifaschistische Initiative «Torten für Menschenfeinde». mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten