Wachstumspaket für Euro-Zone gefordert

EZB-Präsident setzt auf Wachstum statt Sparen

publiziert: Mittwoch, 25. Apr 2012 / 16:01 Uhr
EZB-Präsident Mario Draghi.
EZB-Präsident Mario Draghi.

Brüssel - Die Europäische Zentralbank (EZB) besteht nicht länger auf striktes Sparen als Allheilmittel gegen die Schuldenkrise. EZB-Präsident Mario Draghi forderte am Mittwoch im Europäischen Parlament in Brüssel einen «Wachstumspakt» für die Euro-Zone.

6 Meldungen im Zusammenhang
Der zu Jahresbeginn besiegelte Fiskalpakt zu schärferer Haushaltskontrolle müsse um einen Wachstumspakt ergänzt werden, sagte Draghi im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Bisher pochte die Notenbank in erster Linie auf den Abbau der Staatsverschuldung.

Der EZB-Chef sagte, die Euro-Länder müssten mit Reformen für mehr Wachstum sorgen. Doch dies allein reiche nicht aus. Wichtig sei die Rückkehr des Vertrauens der Investoren in die Politik. Die Mitgliedstaaten müssten deshalb mit neuem Bewusstsein an ihre Wirtschaftspolitik gehen und ihre Kräfte bündeln.

«Wir haben einen Fiskalpakt. Was mir jetzt vor allem durch den Kopf geht, ist, dass wir einen Wachstumspakt brauchen», sagte Draghi, ohne aber darauf konkreter einzugehen. Der Widerstand gegen die reine Sparpolitik wird in den Euro-Ländern immer grösser. Erst kürzlich scheiterte die niederländische Regierung am Streit über Einsparungen.

Erste Anzeichen einer Entspannung

Die Lage an den Finanzmärkten und insbesondere am Bankenmarkt hat sich nach Einschätzung Draghis entspannt, insbesondere nach den massiven Kreditspritzen der EZB an die Banken. Doch sei ein erneuter Anstieg der Anleihezinsen der angeschlagenen Euro-Staaten ein Risiko für die ohnehin schon schwache Konjunktur.

Die Notenbank hatte im Dezember und Februar mit zwei langfristigen Geldmarktgeschäften den Banken insgesamt gut eine Billion Euro Kredite mit drei Jahren Laufzeit zum Niedrigzins von einem Prozent gegeben. Das Geld komme langsamer als gedacht in der Realwirtschaft an, sagte Draghi. Doch liege das weniger an der Zurückhaltung der Banken, als an der fehlenden Kreditnachfrage der Unternehmen.

Die Bundesbank warnte unterdessen davor, die Banken dauerhaft am Tropf der Zentralbanken zu lassen. «Sie dienen jetzt zunehmend als reguläre Quelle der Bankenfinanzierung, wodurch private Investoren ersetzt oder verdrängt werden könnten», sagte Vorstandsmitglied Andreas Dombret in Berlin. Dies könne die Finanzstabilität gefährden, falls Banken und Investoren untragbare Geschäftsmodelle verfolgten. Die Hilfen der Zentralbanken sollten nicht zur «neuen Normalität» werden.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Strassburg - Die nach der Finanzkrise beschlossene strengere ... mehr lesen
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso begrüsste die Einigung als «wirksames Instrument.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi.
London/Frankfurt - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Eurozone signalisiert. Die Finanzmärkte versetzte ... mehr lesen
Zürich - Die Furcht vor einer ... mehr lesen
Finanzchefs grosser Unternehmen sind beunruhigt.
Droht Europa eine neue Kreditkrise?
Washington - Der Internationale ... mehr lesen
Frankfurt - Europas Währungshüter ... mehr lesen
Die Europäische Zentralbank lässt den Leitzins bei 1,0 Prozent.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Berlin - Trotz der Schuldenkrise droht der Euro-Zone laut Experten nur eine milde Rezession. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) unter professionellen Beobachtern ihrer Geldpolitik hervorgeht, erwarten die Analysten dieses Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. mehr lesen  1
Italiens Banken sitzen auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro.
Italiens Banken sitzen auf faulen Krediten von ...
Übernahme von Grossteil der Aktien  Mailand - Der neue italienische Bankenrettungsfonds Atlante übernimmt mehr als 90 Prozent der angeschlagenen Banca Popolare di Vicenza. Andere Investoren haben bei einer 1,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung nur geringe Nachfrage gezeigt. mehr lesen 
«Ich weiss, dass ich damit besser hätte umgehen müssen», sagte Cameron. (Archivbild)
«Das war keine gute Woche»  London - Am britischen Regierungssitz in der Downing Street haben ... mehr lesen  
WIRTSCHAFT: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Auf Social Media kann der/die User:in ganz einfach mit Marketing indoktriniert werden.
Publinews Social Media hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder effektiven Marketingstrategie entwickelt. Die ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
TimeOut Gin Logo
25.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten