Nach neun Monaten wieder offen

Ebola-Krise: Endlich wieder Schule in Sierra Leone!

publiziert: Mittwoch, 15. Apr 2015 / 08:56 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Apr 2015 / 09:36 Uhr
Endlich können die Kinder in Sierra Leone ihre Schulbücher wieder hervor nehmen: Nach neun Monaten sind die Schulen wieder offen.
Endlich können die Kinder in Sierra Leone ihre Schulbücher wieder hervor nehmen: Nach neun Monaten sind die Schulen wieder offen.

In Sierra Leone konnten gestern rund 1,7 Millionen Kinder zum ersten Mal seit neun Monaten wieder in die Schule gehen.

7 Meldungen im Zusammenhang
Neun Monate lang waren die Schulen in Sierra Leone wegen der Ebola-Epidemie geschlossen. Nun dürfen die Kinder nach dieser langen Zwangspause endlich wieder zum Unterricht. «Die meisten Kinder freuen sich sehr darauf, wieder zur Schule gehen zu dürfen», weiss Alision Schafer, Gesundheitsexpertin mit Schwerpunkt psychosoziale Unterstützung bei World Vision Sierra Leone. Die Vorteile dabei sind vielfältig: «Neben dem Bildungsaspekt ist die Schule auch für das soziale Leben wichtig. Die Kinder fühlen sich wohler unter Gleichaltrigen und haben mehr Möglichkeiten zu spielen, als zu Hause, wo sie Haushaltsarbeiten erledigen müssen», so Schafer. Einige Kinder hätten aber auch Zweifel: «Einerseits haben sie Angst, sich in der Klasse mit Ebola anzustecken. Andererseits haben sie viel von dem vergessen, was sie gelernt haben und die Sorge, das nicht mehr aufholen zu können.»

Bücher und Schulmaterial für 58'000 Kinder

Mehr als 8'000 Kinder haben in den letzten Monaten ihre Eltern verloren, rund 1 500 haben sich selber mit dem Ebola-Virus angesteckt. «Es wird lange dauern, bis wieder normale Verhältnisse herrschen», ist sich Alison Schafer sicher. «Wir müssen angenehme Lernumgebungen für die Kinder schaffen, in denen sie sich trauen, die Dinge, die sie erlebt haben, zu verarbeiten.» In einem dreitägigen Workshop schulte World Vision mehr als 1'000 Lehrerinnen und Lehrer in psychosozialen Fähigkeiten, damit sie erste Anzeichen von Stress bei Kindern besser erkennen können.

World Vision unterstützt 58'000 Kinder mit Büchern, Schuluniformen und anderem Arbeitsmaterial und stellt Handwaschstationen, Seifen und Infrarot-Thermometer für die Schulen zur Verfügung. In den vergangenen Monaten hat das Kinderhilfswerk in Sierra Leone den Schulunterricht via Radio unterstützt, Ebola-Aufklärungsmassnahmen und Hausbesuche in 25 Projektgebieten durchgeführt, in sechs Distrikten vorbeugende Gesundheitsaufklärung durchgeführt und den Einsatz von Beerdigungsteams koordiniert.

(sk/World Vision)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Grace Kargbo von World Vision Sierra Leone (r.) nimmt stellvertretend für World Vision den «Bond International Humanitarian Award» entgegen.
World Vision In Sierra Leone setzt World Vision ... mehr lesen
Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bei der Bekämpfung der ... mehr lesen
Experten meinen, die WHO habe viel zu spät gehandelt.
Genf - Eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika hat Liberia den Kampf gegen die Seuche offenbar ... mehr lesen
World Vision Weiterer Schritt im Kampf gegen Ebola: In Sierra Leone müssen alle sechs Millionen ... mehr lesen
«Eine extreme Massnahme in einer extremen Situation»: Leslie Scott, Geschäftsführer von World Vision Sierra Leone
Weitere Artikel im Zusammenhang
In temporären Tagesstätten leben viele Waisenkinder wie Safiatu. Dort werden sie fürsorglich betreut.
World Vision In Sierra Leone stehen über 8'000 Waisen wegen Ebola vor einem ungewissen ... mehr lesen
World Vision Ebola ist noch immer nicht gestoppt. World Vision setzt die Aufklärungsarbeit ... mehr lesen
Regelmässiges Händewaschen ist die effektivste Sicherheitsmassnahme gegen Ebola.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
In Kita, einem Dorf, in dem World Vision mit den Bauern der Region arbeitet, sieht man trotz der Dürre grüne Flecken.
In Kita, einem Dorf, in dem World Vision mit den Bauern der Region ...
Grosse Trockenheit  Höchste Warnstufe für Indien: Mehr als 300 Millionen Menschen sind von der Hitzewelle betroffen. Seit Anfang Jahr haben sich über 200 Bauern aus Verzweiflung das Leben genommen. mehr lesen 
Fünf Jahre Bürgerkrieg  Der Bericht «The Cost of Conflict for ... mehr lesen
8,2 Millionen vertriebenen Kindern in der Region fehlt Unterstützung und Perspektive - die Verluste an Bildung, Gesundheit und Wirtschaftskraft wirken sich langfristig negativ auf die Region aus.
Die grosse Trockenheit hat vielerorts zu Missernten und Wasser-Knappheit geführt, wie hier in Malawi.
Wegen Klimaphänomen El Niño  In vielen Ländern herrscht wegen des Klimaphänomens El Niño grosse Trockenheit. Millionen von Menschen rund um den Globus sind ... mehr lesen  
Blended Learning in Afrika  Integriertes Lernen kann die Bildung revolutionieren. Mit Unterstützung der Stavros Niarchos Foundation leitet World Vision Schweiz in Sambia ein Tablet-Projekt. mehr lesen  
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten