Ecuador offiziell mit seiner Auslandsschulden in Verzug

publiziert: Samstag, 13. Dez 2008 / 09:22 Uhr

Quinto - Ecuador hat die Zinszahlung internationaler Staatsanleihen offiziell gestoppt. Der am Montag fällige Betrag von 30,6 Millionen Dollar werde nicht geleistet, erklärte Präsident Rafael Correa.

Der am Montag fällige Betrag von 30,6 Millionen Dollar werde nicht geleistet, erklärte Präsident Rafael Correa.
Der am Montag fällige Betrag von 30,6 Millionen Dollar werde nicht geleistet, erklärte Präsident Rafael Correa.
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Die Schulden, die frühere Regierungen gemacht haben, seien «illegal» und die Gläubiger «unmoralisch». Letzteren werde in den kommenden Tagen ein Angebot zur Lösung der Probleme vorgelegt, kündigte der linksgerichtete Staatschef ohne Nennung weiterer Einzelheiten an.

Die Regierung sei bereit, den Konflikt vor Gericht auszutragen. «Wir wissen, mit wem wir es aufnehmen, mit welchen Monstern, die nicht einen Augenblick zögern würden, unser Land zu zerquetschen und an Ecuador ein Exempel zu statuieren», sagte Correa.

Ecuador versäumt zum zweiten Mal in einem Jahrzehnt die fristgerechte Zinszahlung. Die Zahlungsfähigkeit des Landes, das stark von Erdölexporten abhängig ist, hat unter dem Verfall der Rohölpreise gelitten.

Ideologische Gründe

Nach Ansicht von US-Volkswirten stoppt Correa die Zahlungen jedoch aus ideologischen Gründen, weil er Schuldgeschäfte mit ausländischen Investoren ablehnt.

Betroffen vom Zahlungsstopp ist der bis 2012 laufende «Bond Global 2012» im Wert von insgesamt 1,25 Milliarden Dollar, der von früheren ecuadorianischen Regierungen ausgegeben worden war.

Dessen Zinsen werden immer am 15. Mai und am 15. November fällig und müssen einen Monat später bezahlt werden. Ecuador hatte auch noch den Bonds Global 2015 und 2030 aufgelegt.

Insgesamt entsprechen diese Staatsanleihen 3,8 Milliarden Dollar. Sie machen damit ein Drittel der Auslandsschulden des südamerikanischen Landes aus.

(smw/sda)

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