Ein Drittel liebäugelt mit Stellenwechsel

publiziert: Mittwoch, 26. Mrz 2008 / 13:13 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Mrz 2008 / 07:04 Uhr

Zürich - Ein gutes Arbeitsklima ist für die meisten Beschäftigten in der Schweiz wichtiger als ein möglichst hoher Lohn. Dies geht aus dem Schweizer Human-Relations-Barometer (HR-Barometer) 2008 von Universität und ETH Zürich hervor

Jeder Dritte hält eine Karriere nicht für wichtig.
Jeder Dritte hält eine Karriere nicht für wichtig.
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Beinahe die Hälfte (49 Prozent) der Befragten sind zufrieden oder gar sehr zufrieden mit ihrem Lohn. Unzufrieden oder sehr unzufrieden sind nur 13 Prozent, wie die Herausgeber des HR-Barometers in Zürich vor den Medien erklärten. Die restlichen 38 Prozent mochten sich nicht entscheiden.

Ob sich ein Arbeitnehmer für eine Stelle entscheidet oder länger bei der gleichen Firma bleibt, hängt laut Studie nicht in erster Linie vom Lohn ab. Viel wichtiger sind andere Faktoren wie flexible Arbeitszeiten, Verantwortung, Arbeitsinhalte, Perspektiven, weiterführende Mitarbeitergespräche und dergleichen.

Relativiert wird diese Aussage bei Beschäftigten der untersten Lohnklassen. Hier hat der Lohn einen viel höheren Stellenwert, wie Bruno Staffelbach einräumte. Der Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Uni Zürich ist Mitherausgeber des HR-Barometers, der jeweils in Buchform erscheint.

Trotz der allgemeinen Zufriedenheit, und obwohl jeder dritte Befragte die berufliche Karriere als «nicht wichtig» bezeichnet: Mehr als ein Drittel der Befragten - vor allem junge Leute - liebäugeln mit einem Stellenwechsel, fünf Prozent mehr als im Vorjahr, wie Mitherausgeberin Gudela Grote, ETH-Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie, sagte.

Weniger Angst vor Jobverlust

Die Angst vor Arbeitsplatzverlust ist etwas geringer als früher. Sie wird grösser, je älter die Befragten sind. In der Westschweiz ist die Angst, den Arbeitplatz zu verlieren, generell grösser als in der Deutschschweiz.

Widersprüchliches stellten die Wissenschafter beim Thema Loyalität fest: Zwar wünschen sich die Beschäftigten vom Arbeitgeber mehr Loyalität. Die eigene Loyalität dem Unternehmen gegenüber sinkt aber.

Der HR-Barometer misst jedes Jahr die Situation in Schweizer Unternehmen. Herausgeber sind Gudela Grote von der ETH Zürich und Bruno Staffelbach von der Universität Zürich.

(ht/sda)

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