Olympische Spiele

Ein Jahr vor Olympia 2012

publiziert: Montag, 25. Jul 2011 / 12:47 Uhr
Olympia naht, nur noch 12 Monate sind es bis zur Eröffnungsfeier.
Olympia naht, nur noch 12 Monate sind es bis zur Eröffnungsfeier.

Meterhoch türmt sich der Sand mitten im Stadtzentrum von London. Sogar an der Horse Guard Parade, wo normalerweise jeden Tag tausende Touristen den Wechsel der königlichen Wache betrachten, wird gebaut. Olympia naht, nur noch 12 Monate sind es bis zur Eröffnungsfeier.

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«Ein Jahr vor dem Start können wir sicher sagen: Wir sind bereit, die Welt willkommen zu heissen», erklärte Londons sportbegeisterter Bürgermeister Boris Johnson. Am Mittwoch will er die 365-Tage-Marke mit einem Riesenfest auf dem Trafalgar Square feiern - und der Welt zeigen, auf welche Mega-Party sie sich 2012 freuen darf. Die Acht-Millionen-Einwohner-Metropole ist die erste Stadt, die zum dritten Mal (nach 1906 und 1948) die Sommerspiele ausrichten darf.

Ein Jahr vor der Eröffnungsfeier haben die Vorbereitungsarbeiten die Metropole an der Themse fest im Griff. Überall in der Stadt wird geschraubt, geschweisst, gehämmert. Wenn ab 27. Juli 2012 für 17 Wettkampftage die Welt zu Gast ist, wird sich die englische Hauptstadt herausgeputzt haben. Zehn Milliarden Pfund (knapp 14 Milliarden Franken) lässt sich Grossbritannien die Infrastruktur der Spiele kosten - allein 600 Millionen Pfund sind für die Sicherheit eingeplant. Die zwei Milliarden Pfund für das Organisationskomitee (LOCOG) kommen von privaten Sponsoren und vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

London scheint für das Sportfest der Superlative weitgehend gewappnet. Die Sportstätten für die mehr als 10'000 Athleten und die 302 Bewerbe in 26 Sportarten sind schon ein Jahr vor dem ersten Startschuss fast alle fertig. Am Mittwoch werden die Medaillen präsentiert.

Drei Millionen Passagiere mehr

Einziger Pferdefuss: Der Transport. London hat seit der erfolgreichen Kandidatur 2005 unfassbare 6,5 Milliarden Pfund in sein U- und Regionalbahn-Netz investiert. Doch der ältesten Untergrundbahn der Welt sieht man die Verjüngungskur kaum an. Zu enge Tunnel, zu schmale Bahnsteige, zu kleine Züge. Täglich zwölf Millionen Fahrten werden in der «Tube» absolviert, bei Olympia kommen drei Millionen dazu. «Wir sind schon an einem normalen Tag nahe an der Kapazitätsgrenze», sagt Transportminister Hugh Robinson. Der letzte störungsfreie Tag war im Mai 2010.

«Bei Olympia werden täglich bis zu drei Millionen Fahrten dazukommen», betont Mark Evers, bei «Transport for London» für die Olympiaausrichtung zuständig. Fast verzweifelt versucht er mit seinen Leuten nach Alternativen zur U-Bahn. Der Bootsverkehr auf dem weit verzweigten Londoner Kanalnetz wurde wieder ins Leben gerufen, 2000 Leihfahrräder wurden angeschafft. «Wir haben eine unglaubliche Menge getan», sagt der junge Australier. «Aber es wäre falsch, wenn ich sagen würde, wir haben nicht noch eine unglaubliche Menge zu tun.»

Spiele der Nachhaltigkeit

Brennpunkt der Spiele wird der nagelneue Olympiapark im Stadtteil Stratford - etwa sieben Kilometer östlich des Stadtzentrums gelegen. Auf der 2,5 Quadratkilometer grossen, ehemalige Industriefläche steht das Olympiastadion für die Leichtathletik sowie für die Eröffnungs- und Schlussfeier. Auch der Kubus der Handball-Arena, die an ein riesiges Marshmellow erinnernde Basketballhalle, das futuristische Aquatics-Center von Star-Archtitektin Zaha Hadid und die Radsporthalle mit einer Bahn aus sibirischer Tanne haben ihre Heimat im Olympiapark - direkt neben dem in moderner Architektur gehaltenen olympischen Dorf.

Es sollen Spiele der Nachhaltigkeit werden. Und das nicht nur wegen der WC-Spülungen mit Regenwasser im olympischen Dorf. Für jede der Sportstätten gibt es einen Plan B. Das Olympiastadion wird deutlich verkleinert und dient nach den Spielen dem Fussballklub West Ham United als Heimstätte. Die Basketball-Halle verschwindet komplett und soll im Ausland wieder aufgebaut werden. Die Schwimmhalle ist für den Schulsport und Freizeitschwimmer vorgesehen.

Vor allem aber soll der Olympiapark im ehemals vergessenen Londoner Osten Herzstück eines riesigen Stadterneuerungsprogrammes sein. London hatte seinen Ostteil jahrzehntelang vernachlässigt. Im Stadtteil Newham, in dem der Grossteil des Olympiaparks liegt, ist die Beschäftigungsrate die niedrigste in London. Dafür sind Arbeitslosigkeit und Kriminalität umso höher.

Die schmucken Sportstätten stehen nun dort, wo früher stinkende Industrieschlote und Schlachthäuser ihren Schmutz verbreiteten. Dazu kommen rundherum 8000 neue Wohnungen, ein städtisches Naherholungsgebiet, zuletzt das grösste Einkaufszentrum Europas und das grösste McDonalds-Restaurant der Welt. Allein in dem neuen Einkaufs- und Bürokomplex sollen langfristig 20'000 Jobs entstehen.

(joge/Si)

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