Ein Schweizer Opfer bei Anschlägen in Ägypten

publiziert: Dienstag, 25. Apr 2006 / 11:00 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Apr 2006 / 13:18 Uhr

Kairo - Bei einer Anschlagserie im ägyptischen Badeort Dahab ist auch eine Person aus der Schweiz ums Leben gekommen. Zudem befindet sich eine Schweizer Touristin mit einer Fussverletzung in Spitalpflege.

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«Die ägyptischen Behörden haben uns bestätigt, dass unter den Toten auch ein Schweizer Opfer zu beklagen ist», sagte Lars Knuchel, Sprecher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

Insgesamt sind nach Angaben des Gesundheitsministers Hatem el Gabali mindestens 22 Menschen getötet und mehr als 87 weitere verletzt worden. Unter den 29 verletzten Ausländern befinden sich neben der Schweizerin noch zwei deutsche Touristen und ein Russe.

Drei Bomben in kurzen Abständen

Die drei Bomben explodierten am Montagabend binnen weniger Minuten auf einem Markt und vor zwei Restaurants. Augenzeugen sagten, auf den Strassen seien Körperteile und Trümmer verstreut gewesen. Es habe Chaos geherrscht und ausgesehen wie nach einem Massaker.

Nach Angaben ägyptischer Sicherheitskräfte sind mindestens zwei der drei Anschläge von Selbstmordattentätern verursacht worden. Bislang bekannte sich niemand zu dem Dreifachattentat.

60 bis 70 Schweizer vor Ort

Der Reiseversicherer Elvia teilte mit, man erwarte nach Kontakten zu den grossen Reiseveranstaltern etwa 60 bis 70 Schweizer vor Ort. Der Reiseversicherer entsendete ein dreiköpfiges Care-Team nach Sharm El Sheikh, das sich um die psychologische Betreuung der Schweizerinnen und Schweizer vor Ort kümmern soll.

Der Touring Club Schweiz (TCS) erwägt seinerseits die Entsendung eines Notfallarztes und zwei weiterer Helfer per Rega-Flugzeug, wie er in einem Communiqué mitteilte. TCS und Rettungsflugwacht haben in Absprache mit dem EDA eine Hotline eingerichtet.

Der Reiseveranstalter Hotelplan konnte seine 11 Gäste in Dahab alle kontaktieren. Sie seien unverletzt. Für Kunden, die bis Mittwoch eine Reise nach Dahab gebucht haben, bietet Hotelplan eine kostenlose Annulation oder Umbuchung an. Vor Reisen in den Sinai rät der Reiseveranstalter aber weiterhin nicht ab.

Internationale Verurteilung

UNO-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte die Bombenanschläge. Das dreifache Attentat habe sich «gegen unschuldige Menschen gerichtet», erklärte Annans Sprecher Stephane Dujarric in New York.

Auch der französische Staatschef Jacques Chirac sowie US-Präsident George W. Bush verurteilten «den abscheulichen Terrorakt» am Roten Meer auf das Schärfste. Chirac sei über die Anschläge bestürzt, teilte sein Büro in Paris mit.

USA kämpft weiter

Bush bekräftigte, dass die USA im Kampf gegen den Terrorismus nicht nachgeben werden. «Ich versichere dem Feind: Wir werden in der Offensive bleiben. Wir werden nicht wanken. Wir werden nicht müde werden. Wir werden sie um des Friedens Willen zur Rechenschaft ziehen.»

Dahab ist ein vor allem bei Tauchern beliebter kleiner Badeort nordöstlich des bekannten Urlaubszentrums Scharm el Scheich. Neben Hotels gibt es hier auch zahlreiche preiswerte Feriencamps direkt am Meer. Der Ort galt bisher als sicheres Reiseziel.

(bert/sda)

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