Ein Sieg der Bayern als Wiedergutmachung

publiziert: Mittwoch, 7. Mrz 2007 / 00:06 Uhr

Bayern München könnte sich nach sechs mageren Jahren im Europacup eindrucksvoll zurückmelden. Ein Sieg im Achtelfinal-Rückspiel mit maximal einem Gegentor würde den Deutschen genügen, um Real Madrid in eine Depression zu stürzen.

Oliver Kahn traut der Mannschaft inzwischen wieder alles zu.
Oliver Kahn traut der Mannschaft inzwischen wieder alles zu.
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Seit dem Gewinn der «Königsklasse» 2001 spielten die Bayern im Konzert der grossen Teams des Kontinents nur noch eine marginale Rolle, wenn es in die entscheidende Phase ging. Spätestens im Viertelfinal war stets Endstation.

Das letzte Mal, als der deutsche Meister einen Rückstand aufholen konnte, geht auf das Jahr 1987 zurück und hat einen Schweizer Bezug. Neuchâtel Xamax verlor im Meistercup nach dem 2:1 im Hinspiel im Olympiastadion 0:2. Heuer soll sich alles zum Guten wenden, die Partie gegen die kriselnden Madrilenen könnte zugleich der Startschuss zu einer Aufholjagd in der Bundesliga sein. Am Wochenende spielt das Team von Ottmar Hitzfeld zu Hause gegen Werder Bremen.

Mit alter Stärke

Captain Oliver Kahn sieht sich und seine Mitspieler jedenfalls auf dem Weg zu «alter Stärke» und traut der Mannschaft inzwischen wieder alles zu. «Hitzfeld hat uns das Selbstvertrauen wie einen Chip wieder eingepflanzt. Wir haben den unerschütterlichen Glauben, dass jetzt absolut alles möglich ist - in der Champions League und in der Bundesliga», sagte Kahn in einem Zeitungsinterview.

Primär wollen die Bayern den Gegner, der ohne die verletzten David Beckham und José Antonio Reyes spielen muss, vom eigenen Tor fernhalten, ohne laut Hitzfeld selber die totale Offensive zu suchen. «Raul und Van Nistelrooy dürfen nicht zum Zug kommen», verlangte Oliver Kahn. Individuelle Fehler in der eigenen Abwehr, wie sie beim 3:2-Sieg in Berlin am letzten Samstag vorkamen, dürften von Topstürmern dieses Formats erst recht gerächt werden.

Umso schwerer würde der Ausfall von Innenverteidiger Lucio wiegen. Der immer besser in Fahrt kommende Brasilianer, der im Hinspiel das zwischenzeitliche 1:1 erzielt hat, plagt sich mit einer schmerzhaften Prellung am grossen Zeh des rechten Fusses herum. Auch hinter dem Einsatz von Hasan Salihamidzic (Innenbanddehnung im linken Knie) steht ein grosses Fragezeichen.

Vorteil Manchester

Manchester United kann es im Old Trafford mit einer gewissen Ruhe angehen lassen. Das 1:0 im Auswärtsspiel gegen Lille und der Meisterschaftssieg im Stadion des Erzrivalen Liverpool am Samstag verliehen den «Red Devils» weiteres Selbstvertrauen im Kampf um nationale und europäische Titelgewinne.

Hinzu kommt, dass es in dieser Saison erst zwei Teams geschafft haben, in Manchester zwei Mal zu skoren, was Lille für den Exploit schaffen müsste: Reading in der Premier League sowie Celtic Glasgow in der Champions League. Beide Teams verloren jeweils 2:3. Das Kräftemessen mit Lille bietet den ManU-Supportern die letzte Gelegenheit, Henrik Larsson in einem Heimspiel in Aktion zu sehen, ehe der ausgeliehene Schwede in seine Heimat zu Helsingborg zurückkehren wird. Die Chancen dazu stehen gut, zumal sich Louis Saha im Abschlusstraining verletzt hat.

Senderos verletzt, Henry zurück

Im Team von Arsenal geht man vor dem Rückspiel gegen den PSV Eindhoven davon aus, dass sich der holländische Konkurrent weit in die eigene Hälfte zurückziehen und auf Konter spielen wird. «Wir werden dynamisch und vorsichtig zugleich agieren müssen», erklärte Trainer Arsène Wenger, dem Philippe Senderos wegen einer Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung stehen wird.

In seinem Vorhaben kann der Franzose dafür wieder auf Thierry Henry zurückgreifen, der beim 0:1 am vorletzten Dienstag fehlte. Henrys Qualitäten als Goalgetter (42 Tore in 84 CL-Spielen) sind derzeit gefragt wie kaum zuvor, auch wenn für Wenger bei einem allfälligen Ausscheiden keine Welt zusammenbrechen würde: «Das junge Team ist wie eine Maschine, die man in ihrer Entwicklung nicht mehr stoppen kann.»

Milan muss treffen

Milan empfängt nach dem torlosen Hinspiel den souveränen schottischen Leader Celtic Glasgow als Favoriten -- allerdings mit einem Siegdruck. Denn ein Unentschieden jeglicher Art würde erstmals seit 2002 wieder für ein Out vor den Viertelfinals sorgen.

Nach dem wenig überzeugenden Saisonstart kam der Champions-League-Gewinner von 2003 mit acht Siegen aus den letzten zehn Ligaspielen jedoch immer besser in Fahrt. «Diese Saison ist die Champions League mehr denn je unser Ziel», unterstrich Kaka die angestrebte Marschrichtung.

(smw/Si)

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