Ein Topanlass dank Federer

publiziert: Sonntag, 10. Jul 2011 / 21:28 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Jul 2011 / 22:56 Uhr
Tennis-Botschafter im eigenen Land: Roger Federer in Bern.
Tennis-Botschafter im eigenen Land: Roger Federer in Bern.

Die Davis-Cup-Woche in Bern gegen Portugal war ein voller Erfolg. Sowohl sportlich und finanziell, aber auch als Werbung für die Bundeshauptstadt und Swiss Tennis. Möglich machte dies Roger Federer, der erstmals seit 2009 wieder im Davis Cup spielte.

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Ob beim öffentlichen Training, bei den Side-Events auf dem Bundesplatz oder in der umgebauten Berner Eishockeyarena, die Präsenz des erfolgreichsten Tennisspielers der Geschichte verlieh der sportlich bescheidenen Affiche den nötigen Glanz und Glamour. Sponsoren, Prominente und Fans - knapp 24'000 Zuschauer erschienen in den letzten drei Tagen - kamen in Strömen und wollten einen der seltenen Auftritte des 16-fachen Major-Siegers in seiner Heimat live mitverfolgen.

Und Federer spielte die Rolle als Tennis-Botschafter bei seinem ersten Davis-Cup-Auftritt in der Deutschschweiz seit 2001 perfekt, auch wenn er nach getaner Arbeit frühzeitig in die Ferien abreiste und am Sonntag nicht mehr in der Halle erschien. In den Tagen zuvor war der bald 30-jährige Baselbieter für fast alle und jeden zur Verfügung gestanden. Stets freundlich und souverän erfüllte er die unzähligen Foto- und Autogrammwünsche der Fans und nahm sich Zeit für Interviews mit den Journalisten oder für ein kurzes Gespräch mit Funktionären und Sponsoren. Wiederholt lobte Federer die Organisation sowie die Atmosphäre der Veranstaltung und die Stimmung im Stadion. Nur sportlich mochte er für einmal nicht zu brillieren, dafür war das bescheidene Portugal allerdings auch nicht der geeignete Gegner.

Finanzieller Gewinn

Die Verantwortlichen des Events in Bern, der ersten Davis-Cup-Partie in der Bundeshauptstadt seit 53 Jahren, zeigten sich mit dem Geschehen rundum zufrieden. René Stammbach, Präsident von Swiss Tennis, sprach von einer «perfekten» Organisation. «Die Infrastruktur ist etwas vom besten, was wir bisher gehabt haben.» Diese hatte allerdings auch seinen Preis: Der 13-tägige Umbau der Halle zu einer Tennis-Arena kostete den Veranstalter 700'000 Franken, die Miete für die Halle, in der normalerweise der SC Bern spielt, belief sich auf 300'000 Franken. Für Stammbach waren die Tage in Bern «beste Werbung sowohl für den Tennisverband als auch für die Stadt, die man mit Geld nicht aufwiegen kann.»

Auch finanziell lohnte sich das erste Davis-Cup-Heimspiel seit September 2008. Laut Erik Keller, OK-Chef und Vizepräsident von Swiss Tennis, resultierte bei einem Budget von zwei Millionen Franken ein Gewinn von rund 250'000 Franken, wovon die Hälfte dem Team zusteht. Neben der Infrastruktur und den positiven Zahlen trug vor allem die Berner Bevölkerung, aber auch die politische Gemeinde mit ihrer Begeisterung wesentlich zum guten Gelingen des Events bei. Aus logistischer Sicht erwiesen sich die kurzen Transportwege, die ruhige Verkehrslage und die Hotelsituation als ideal. Die Stadt Bern wird auch für zukünftige Termine eine Option bleiben, bei allfälligen Heimspielen in der Weltgruppe - mit Federer und einem attraktiveren Gegner - stehen aber Zürich und Genf zuoberst auf der Wunschliste.

Federers offene Zukunft

Vorerst gilt der Fokus des Teams aber der unmittelbaren Zukunft. Ein weiteres Heimspiel im September in den Playoffs um den Aufstieg in die Weltgruppe würde wohl in Lausanne, der Heimat von Stanislas Wawrinka, stattfinden. Noch immer geniesst der Teamwettbewerb in der Romandie mehr Beachtung und ist dort bei den Fans viel mehr verankert, auch wenn 90 Prozent der Sponsorengelder von Swiss Tennis aus der Deutschschweiz kommen. Eine Garantie, dass Federer auch im September wieder mit dabei sein wird, hat der Verband nicht. Doch die Signale Federers zeigen klar in diese Richtung. «Im Normalfall bin ich dabei, sonst wäre ich nicht hier gewesen», so der Baselbieter. Allerdings werde er zuerst einmal die Auslosung abwarten. Sollte die Schweiz nicht gesetzt sein, sind die Chancen auf ein weiteres Heimspiel gross.

Weniger konkret äusserte sich Federer in diesen Tagen zur weiteren Zukunft im Teamwettbewerb. Zwar deutete er an, dass er wieder vermehrt Davis Cup spielen werde, verpflichten will sich die Weltnummer 3 aber nicht - zumal das nächste Jahr mit den Olympischen Spielen in Wimbledon ein zusätzliches Highlight beinhaltet. Vor allem das Zusammensein mit den Teamkollegen mache für ihn den Reiz am Davis Cup aus, so Federer. Das Ziel, einmal den Titel zu gewinnen, sei für ihn «sekundär».

(fest/sda)

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