Bestes Duo

Ein traurig-schönes Karriereende

publiziert: Donnerstag, 9. Aug 2012 / 18:32 Uhr
Misty May-Treanor und Kerri Walsh bekammen ein perfektes Abschiedsgeschenk. (Archivbild)
Misty May-Treanor und Kerri Walsh bekammen ein perfektes Abschiedsgeschenk. (Archivbild)

Mit dem Gewinn ihrer dritten Olympia-Goldmedaille in Serie machten sich die amerikanischen Beachvolleyballerinnen Misty May-Treanor und Kerri Walsh ein perfektes Abschiedsgeschenk. May-Treanor (35) beendete am Mittwoch im Londoner Sand ihre unvergleichliche Karriere.

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Die Tränen flossen in Strömen: nach dem Spiel, während der Siegerehrung und während der Medienkonferenz. Aber nicht etwa bei May-Treanor, die nach elf Jahren ihre Beach-Karriere an den Nagel hängt, sondern bei ihrer langjährigen Partnerin Kerri Walsh. «Es waren elf verrückte Jahre», blickte Walsh stammelnd und traurig zurück, «Misty ist zu einer Freundin und einer Art Schwester geworden. Sie ist einfach die beste. Und ich bin ihr so dankbar, dass sie das alles mitgemacht hat.»

Immer wieder kämpfte Walsh nach dem perfekten Karriereende mit ihren Emotionen. Auch May-Treanor gab nach ihrem letzten Auftritt mit geröteten Augen Auskunft. Nachdem sie vor vier Jahren in Peking ihr zweites Olympia-Gold gewonnen hatten, dachte das Tandem wohl selbst nicht, dass es in London noch einmal zuoberst auf dem Podest stehen würde. May-Treanor nahm an einer amerikanischen Tanzshow teil, riss sich dabei die Achillessehne und musste ein Jahr pausieren. Walsh gründete eine Familie, spielte zwischendurch mit einer anderen Partnerin.

Anfang 2011 nahmen die «Golden Ladys», die zwischen 2003 und 2007 auch dreimal (in Serie) Weltmeisterinnen geworden waren, noch einmal einen Anlauf. «Früher gab es für uns nur Volleyball, Volleyball und Volleyball. In den letzten zwei Jahren war vielmehr Familie und Freundschaft dabei», beschrieb May-Treanor die neue Situation. Heute nennen Walshs Söhne Joseph und Sundance die abtretende May-Treanor nur «Tante Schildkröte».

Walsh tun die beiden Söhne gut

Walsh brachte Spitzensport und Kinder unter einen Hut. «Meine Boys machten mich zu einem besseren Menschen», sagt sie. Die ebenfalls bereits seit längerem verheiratete May-Treanor erlebte hautnah mit, wie sehr die Geburt der beiden Söhne dem Leben ihrer ein Jahr jüngeren Partnerin gut getan hat. May-Treanor sehnt sich nun ebenfalls nach einer Familie, nur ohne Beachvolleyball. «Es ist Zeit, eine gute Ehefrau und Mutter zu werden. Mein Körper und mein Kopf sagen mir, dass die Zeit reif ist, mit dem Spitzensport aufzuhören», so May, die im Herbst zudem ihr Studium abschliessen wird.

Die absolute Dominanz, die May-Treanor/Walsh früher an den Tag gelegt hatten, war zwar in den vergangenen zwei Jahren weg, das beste Duo blieben die beiden Kalifornierinnen aber trotzdem. Sie verabschiedeten sich ungeschlagen von der olympischen Bühne: 21 Siege in 21 Partien und nur ein verlorener Satz zeugen von der Überlegenheit des amerikanischen Erfolgsduos. Der letzte Sieg, das 21:16, 21:16 gegen Jennifer Kessy/April Ross, war ein doppeltes Geschenk von May-Trenaor an Walsh. Zum Abschied und zum 34. Geburtstag am kommenden Mittwoch: «Ich wusste nicht, was ich ihr sonst schenken sollte als eine Goldmedaille.»

Während May-Treanor künftig in der Sonne Kaliforniens ihr Familienleben geniessen will, plant Walsh ihre Karriere bis Rio 2016 fortzusetzen. Und es ist gut möglich, dass ihre neue Partnerin am Mittwoch auf der anderen Seite des Netzes stand. Weil Kessy ausschloss, vier weitere Jahre zu spielen, könnte sich Walsh mit Ross zusammentun. «Sie ist ein Champion, sie ist eine Kämpferin. Ich wäre geehrt, mit ihr spielen zu dürfen», so Walsh über die angesprochene Defensivspielerin. Ross selbst wäre einer Zusammenarbeit offenbar auch nicht abgeneigt: «Ich möchte mit der besten Spielerin spielen.» Das ist Walsh zweifellos - auch ohne «Tante Schildkröte» und nicht erst seit Mittwoch.

(knob/Si)

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