Afrika

Eine Billion Dollar: Soviel kostet die Korruption in Entwicklungsländern

publiziert: Mittwoch, 3. Sep 2014 / 06:05 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Sep 2014 / 08:59 Uhr
Anti-Korruption-Plakat in Uganda.
Anti-Korruption-Plakat in Uganda.

Berlin - Korruptionsbekämpfung in Afrika ist schwierig. Die von Hilfsorganisationen und prominenten Aktivisten gegründete Lobbygruppe One will deshalb die G20-Staaten in die Pflicht nehmen. Diese sollen helfen, den illegalen Kapitalabfluss aus Afrika einzudämmen.

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Durch dubiose Rohstoffgeschäfte, Strohmannfirmen, Geldwäsche und Steuerhinterziehung gehen den Entwicklungsländern pro Jahr eine Billion US-Dollar verloren.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Lobbyorganisation One, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. One schätzt, dass mit dem verlorenen Geld jedes Jahr das Leben von 3,6 Millionen Kindern gerettet werden könnte.

Massnahmekatalog vorgelegt

Die Organisation hat jetzt einen Massnahmenkatalog vorgelegt, mit dem die Staaten der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) die Korruption bekämpfen sollen. Dazu gehört, dass veröffentlicht wird, wer wirklich hinter einem Unternehmen steckt.

Grossbritannien habe auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle eingenommen, stellte die Lobbygruppe fest, die 2004 von zehn grossen Hilfsorganisationen zusammen mit Prominenten wie Bono und Bob Geldof gegründet worden war. «In Dutzenden von Ländern auf der ganzen Welt lässt sich eine Scheinfirma mit weniger Angaben gründen, als für die Ausstellung eines Führerscheins oder für die Eröffnung eines Bankkontos verlangt wird», heisst es in dem Bericht.

Rohstoffhandel transparent machen

Als zweiten wichtigen Tagesordnungspunkt für den nächsten G20-Gipfel im November in Brisbane schlägt One das Thema Transparenz im Rohstoffhandel mit Afrika vor. Die Organisation argumentiert, wenn alle Konzerne öffentlich machen müssten, wie viel sie für die Ausbeutung eines bestimmten Rohstoffes an eine Regierung bezahlt haben, könnten sich korrupte Regierungsbeamte nicht so leicht dabei bereichern.

Mehrere chinesische Konzerne, deren Aktien an US-Börsen gehandelt würden, beherzigten dieses Prinzip bereits, weil dies für börsennotierte Unternehmen in den USA so vorgeschrieben sei, erklärte ein One-Mitarbeiter.

Um die Steuerflucht aus Afrika zu begrenzen, appelliert die Organisation an die G20-Staaten, die Entwicklungsländer auch dann an dem von ihnen geplanten automatischen System zum Austausch von Steuerinformationen zu beteiligen, wenn diese Staaten selbst noch nicht in der Lage sind, Daten für dieses System zu liefern.

(jz/sda)

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