Eine Rehabilitierung und eine Lehrstunde

publiziert: Dienstag, 12. Aug 2008 / 00:00 Uhr

Trotz unterschiedlichem Erfolg im zweiten Turniereinsatz haben die Schweizer Beachvolleyballer gute Chancen, sich auf direktem Weg für die Achtelfinals zu qualifizieren.

Die Auftritte der Männer verliefen sehr konträr und schufen letztlich doch die gleiche Ausgangslage. Martin Laciga und Jan Schnider, die gegen die als Nummer 8 gesetzten Deutschen David Klemperer/Eric Koreng in der «Late Night Session» zu einem klaren Zweisatzerfolg (21:15, 21:15) gelangten, hätten mit einem Sieg im abschliessenden Gruppenspiel ihren Platz in den Top 16 ebenso auf sicher wie Sascha Heyer und Patrick Heuscher.

Letztere hatten unmittelbar vor dem einzigen Schweizer Sieg des Tages von den amerikanischen Turnierfavoriten Todd Rogers/Phil Dalhausser eine Lehrstunde erhalten.

Sprichwörtlich grösstes Hindernis für Heyer/Heuscher war Dalhausser. Der in Baden geborene Amerikaner (2,06 m) brachte mit seiner unglaublichen Reichweite die Schweizer schier zur Verzweiflung. Seine schlechte Leistung zum Turnierauftakt nach später Anreise und ausgiebig genossener Olympia-Eröffnungsfeier kompensierte Dalhausser unter anderem mit acht kraftvollen Blocks und einer hohen Abschlussquote am Netz. «Ich hatte die kleine Hoffnung, dass er ähnlich schlecht spielt wie gegen die Letten», sagte Patrick Heuscher. «Und ich glaubte kaum, was ich sah.»

Rogers/Dalhausser, die bei sechs Turnierstarts in diesem Jahr drei Grand Slams in Folge gewannen und sich bei den drei übrigen Auftritten stets in den Top 3 klassierten, liessen den Schweizern keine Chance. Heyer/Heuscher hatten ansprechend begonnen, ehe die Partie mit jeweils zwei Blocks Dalhaussers in Serie (zum 11:6 im ersten und 15:9 im zweiten Satz) einseitig wurde.

«Wir hätten traumhaft spielen müssen, um an diesem Block vorbeizukommen», zollte Heuscher seinem persönlichen Favoriten auf Gold Respekt.

Weil nach zwei Umgängen alle vier Teams punktgleich sind, würde Heyer/Heuscher ein Sieg in der letzten Vorrundenpartie gegen die Letten Alexander Samoilows/Martin Plawins und (nicht zu erwartende) Schützenhilfe der Argentinier auf Platz 1 ihres Pools katapultieren.

Ähnlich sieht die Ausgangslage für Laciga/Schnider aus. Gewinnen sie zum Abschluss der Vorrunde gegen die Norweger Jörre Andre Kjemperud/Tarjei Skarlund, steht einer direkten Achtelfinal-Qualifikation wenig im Weg.

Wie ein umgedrehter Handschuh

Der Wiedererkennungseffekt bei Laciga/Schnider war im Vergleich mit dem Auftaktspiel klein. Gegen ihre vorolympischen Trainingspartner Klemperer/Koreng diktierten sie das Geschehen praktisch von Beginn weg. Schnider spielte um Klassen besser als am Samstag, Laciga servierte ungemein druckvoll. «Diesmal wussten wir, was auf uns zukam», sagte Schnider, der von den strikten Abläufen in der unmittelbaren Matchvorbereitung überrascht gewesen war.

Laciga/Schnider behielten in den wenigen kritischen Situationen, die sie zu überstehen hatten, die Nerven. Als sie im zweiten Satz 4:8 im Rückstand lagen, liessen sich die Deutschen immer wieder auf Diskussionen mit dem Schiedsrichter ein, «ein gutes Zeichen für unsere Leistung», wie Schnider lachend sagte.

Mit sechs Punkten in Serie und weiterhin starken Aufschlägen Lacigas siegten die Mittelländer schliesslich souverän. Laciga warnte vor Euphorie, weil sie in dieser Saison äusserst unkonstant gespielt hätten. «Wir könnten sogar noch Gruppenletzter werden. Aber es war wichtig zu sehen, dass wir mit Spitzenteams mithalten können, wenn wir unsere beste Leistung abrufen.»

Kuhn/Schwer unter Zugzwang

Simone Kuhn/Lea Schwer sind nach zwei Gruppenspielen weiter sieg- und ratlos. Gegen die topgesetzten Tian Jia/Wang Jie (China) hatte am Samstag kein Sieg erwartet werden dürfen. Dass aber auch die zweite Niederlage so deutlich ausfiel, gibt zu denken.

Kuhn/Schwer unterlagen den routinierten Norwegerinnen Susanne Glesnes/Marianne Maaseide nach erneut schwachem Start 11:21, 17:21. «Wir brauchen immer einen Satz, um ins Spiel zu finden. Dann ist der Zug aber schon abgefahren», ärgerte sich Kuhn.

Selbst zwei Niederlagen bedeuten am Olympia-Turnier aber noch nicht das Out. Wenn Kuhn/Schwer am Mittwochmorgen (Schweizer Zeit) die letzte Vorrundenpartie gegen die ebenfalls noch sieglosen Liesbet van Breedam/Liesbeth Mouha gewinnen, würden sie die Barrage der Gruppendritten um einen Platz im Achtelfinal erreichen.

Allzu viel Hoffnung schienen sich die Schweizerinnen unmittelbar nach der verlorenen Partie aber nicht zu machen. Die Bilanz gegen die Belgierinnen in diesem Jahr lautet 0:2.

(Stefan Baumgartner, Peking/Si)

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