Eine klassische und vier moderne Medaillen

Die Schweizer Bilanz von Barcelona 1992 ist vielen noch in Erinnerung: Marc Rosset wurde Olympiasieger, daneben schaffte es kein Schweizer auf ein Podest. Wären in Athen noch die gleichen Disziplinen im Programm gestanden wie vor zwölf Jahren, so würde man jetzt feststellen: Marcel Fischer ist Olympiasieger, weitere Medaillen gab es nicht.

Die modernen Olympia-Sportarten waren erneut Schweizer Trumpfkarten. Beachvolleyball (Bronze für Heuscher/Kobel) und das Strassen-Zeitfahren der Frauen (Bronze für Karin Thürig) sind seit 1996 olympisch, Madison (Silber für Risi/Marvulli) und Triathlon (Bronze für Sven Riederer) sogar erst seit 2000.

Mit fünf Medaillen im Soll

Auch schon bei den neun Schweizer Auszeichnungen in Sydney 2000 hatten die modernen (6) über die klassischen (3) Medaillen dominiert. Nach althergebrachtem Olympia-Programm hätten "nur" drei Silbermedaillen (Springreiter-Equipe, Xeno Müller, Michel Ansermet) herausgeschaut. Ein ähnliches Phänomen zeigte sich an den Winterspielen der jüngeren Vergangenheit: In neuen Olympia-Sportarten und Disziplinen wie Snowboard, Skiakrobatik und Curling ist die Schweiz aussergewöhnlich erfolgreich.

Fünf Medaillen sind indessen ein guter Wert. Seit 1956 kehrten die Schweizer nur viermal mit mehr Auszeichnungen heim, nämlich 1960 (6 Medaillen, kein Gold), 1984 (8 Medaillen, kein Gold), 1996 (7 Medaillen, viermal Gold) und 2000 (9 Medaillen, einmal Gold). 1968 in Mexico-City schauten ebenfalls fünf Medaillen heraus (kein Gold), an den übrigen sieben Sommerspielen jedoch weniger.

In Athen kommen zu den fünf Medaillen noch 13 Diplomgewinne hinzu. Die Erfolgsbilanz von Sydney (9 Medaillen, 18 Diplome) wurde damit bei weitem nicht erreicht.

(rp/Si)