Einreise von Hanija in den Gazastreifen blockiert

Danach konnte Hanija weiterreisen, musste aber das Geld, das er mit sich brachte, in Ägypten deponieren, wie Augenzeugen erklärten. Aus der israelischen Grenzbehörde verlautete, Hanija habe 35 Millionen Dollar (42 Millionen Franken) in mehreren Koffern in die palästinensischen Gebiete bringen wollen.

Israel wollte verhindern, dass Hanija Geld für die radikale palästinensische Regierung in den Gazastreifen schaffe, hiess es. Hanija hatte sich in den vergangenen zwei Wochen bei befreundeten Ländern wie Katar, dem Sudan und Iran um Finanzhilfen bemüht.

«Er steht im Verdacht, Millionen von Dollar aus dem Iran einführen zu wollen», sagte ein Informant aus dem israelischen Sicherheitsapparat. Die EU hat der Hamas-Regierung unter anderem wegen der Nichtanerkennung Israels den Geldhahn zugedreht.

Gemäss Augenzeugen stürmten mehrere Hunderte zum Teil bewaffnete Anhänger der regierenden radikalen Hamas den Grenzübergang Rafah, nachdem er von Israel geschlossen worden war. Auf ägyptischer Seite gab es Schiessereien zwischen Palästinensern und Soldaten, bei denen acht Menschen verletzt wurden.

In Israel erlaubte unterdessen das Oberste Gericht die international umstrittene Liquidierung militanter Palästinenser ohne Gerichtsurteil - allerdings nur unter Auflagen. Die Richter forderten, die Armee müsse alle Anstrengungen unternehmen, das Leben von Passanten und Unbeteiligten zu schonen.

Ein generelles Verbot von solchen Einsätzen der Armee lehnten die Richter in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung ab. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem hat die Armee seit dem Beginn des palästinensischen Aufstandes im Jahr 2000 mindestens 339 Palästinenser liquidiert.

(li/sda)