Einstweilige Verfügung stoppt Buchclub-Discountangebote

publiziert: Samstag, 11. Okt 2003 / 12:02 Uhr

Frankfurt - Dem Bertelsmann Buchclub ist per Einstweiliger Verfügung untersagt worden, Bücher wie den jüngsten Bestseller von Dieter Bohlen zeitgleich mit Erscheinen der Buchhandelsausgabe billiger anzubieten.

Bestseller wurden über Buchclubs billiger verkauft.
Bestseller wurden über Buchclubs billiger verkauft.
Dies entschied das Landgericht Wiesbaden laut Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Der Buchclub müsse den Verkauf der strittigen Titel ab Anfang nächster Woche einstellen, teilte der Börsenverein mit.

Er dürfe Bücher gemäss des Buchpreisbindungsgesetzes weiterhin nur noch ab sechs Monate nach Erscheinen der Buchhandelsausgabe seinen Mitgliedern billiger anbieten. Der Bertelsmann Buchclub kündigte rechtliche Schritte gegen die Einstweilige Verfügung an. Er drohte gar mit einem Austritt aus dem Branchenverband des deutschen Buchhandels.

Der Buchclub hatte mit einer grossen Anzeigenkampagne unter anderem für das Bohlen-Buch Hinter den Kulissen geworben und den Titel statt der im Handel üblichen 20 Euro für 16,95 Euro angeboten.

Der Club bewege sich mit diesem Angebot im Rahmen des Buchpreisbindungsgesetzes, das Parallelausgaben zulasse, argumentierte der Club. Für etwaige wirtschaftliche Folgeschäden, die in die Millionen gehen können, wird der Börsenverein als Verursacher haftbar gemacht werden, hiess es in der Mitteilung.

(rr/sda)

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