Brüssel - Die Schweiz ist europäisches Mittelmass bei der Integration von Migrantinnen und Migranten. Als Hauptproblem bezeichnete der in Brüssel präsentierte Integrationsindex das Fehlen eines wirklichen Anti-Diskriminierungsgesetzes.
Beim Schutz vor Diskriminierung liegt die Schweiz hinter anderen Staaten zurück. Anhand von 140 Indikatoren stellten der British Council und die Denkfabrik «Migration Integration Policy Group» zusammen mit über zwanzig weiteren Organisationen den Integrationsindex zusammen. Bewertet wurden die Politik der EU-Staaten (ohne Rumänien und Bulgarien), der Schweiz, Norwegens und Kanadas. Schweden erreicht in allen Kategorien die höchsten Indexwerte.
Zugang zum Arbeitsmarkt positiv
Positiv (Rang 6) wird für die Schweiz der Zugang zum Arbeitsmarkt bewertet, auch bei den Möglichkeiten zur politischen Partizipation (Rang 10) und dem Erlangen der Staatsbürgerschaft (Rang 12) ist die Schweiz überdurchschnittlich.
Negativ ins Gewicht fiel insbesondere der fehlende Schutz vor Diskriminierung: Die Definition beziehe sich nur auf Religion und Glaube sowie Rasse und ethnische Zugehörigkeit - nicht aber auf Nationalität, kritisiert die Studie. Daher könnten nur eine beschränkte Anzahl von Tätern wegen Diskriminierung bestraft werden.
Familiennachzug eingeschränkt
Die Studienverfasser betonten zudem den eingeschränkten Familiennachzug (Rang 22) für Migrantinnen und Migranten sowie die Bedingung, dass Ausländer 10 Jahre im Land leben müssen, um den Status des Daueraufenthalters zu erlangen (Rang 20).
(ht/sda)
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