Eisgenossen unterlagen den Finnen mit 0:4
publiziert: Samstag, 13. Apr 2002 / 21:36 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 14. Apr 2002 / 11:29 Uhr
Kloten - Knapp zwei Wochen vor dem ersten Spiel an der WM befindet sich das Eishockey-Nationalteam noch weit von der WM-Form entfernt. 24 Stunden nach dem überraschenden 2:1 von Genf resultierte im zweiten Test gegen Finnland ein sehr ernüchterndes 0:4.
Die Nationalmannschaft präsentierte übers Wochenende zwei völlig
verschiedene Gesichter. Nach der hoffnungsvollen Darbietung vom
Freitagabend in Genf (2:1) folgte in Kloten die miserabelste
Länderspiel-Performance seit drei Jahren und der WM 1999 in
Norwegen, wo die Schweizer gegen Schweden (1:6), Kanada (2:8),
Finnland (1:5) und die USA (0:3) gleich vier Schlappen kassiert
hatten. Vor 4323 Zuschauern im Schluefweg führten die Finnen schon
nach 17 Minuten durch Tore von Ville Vahalahti, Lasse Pirjetä und
Eero Somervuori 3:0. Den vierten Treffer erzielte Kloten-Ausländer
Kimmo Rintanen in der 44. Minute. Der finnische Sieg hätte sogar
noch höher ausfallen können.
Die Suche nach Positivem fiel derart sogar Ralph Krueger schwer. Der Nationalcoach hatte eine Reaktion der Finnen auf die Niederlage vom Vortag erwartet, eine derart heftige dann aber doch nicht. Eine «Wahnsinnserfahrung» sei dieses Spiel für seine junge Mannschaft gewesen, so Krueger. «Wir begehen derzeit einen harten Weg -- und manchmal braucht es so Tage wie am Samstag in Kloten. Ich sage mir: Lieber jetzt so klar verlieren als erst in zwei Wochen an der WM.»
Dass die Schweiz in einem Heim-Länderspiel zu keinem Torerfolg kam, war an sich noch nicht beunruhigend. Vor den letzten beiden Weltmeisterschaften gab es in der Vorbereitung jeweils auch Zu-Null- Niederlagen gegen Tschechien und Schweden (jeweils 0:1). Vor der (erfolgreichen) WM 2000 in St. Petersburg blieben die Schweizer einmal sogar während acht Dritteln ohne Torerfolg.
Die grössten Defizite in der Schweizer Mannschaft, die es bis zum WM-Startspiel gegen Tschechien zu lösen gilt, liegen nicht überraschend in der Verteidigung. Aus dem Olympia-Team sind von den Backs nur Martin Steinegger, Mark Streit, Mathias Seger und Martin Höhener übriggeblieben, und von diesem Quartett verfügt Höhener auch noch über keine WM-Routine. Streit und Seger befinden sich nach kräfteraubenden Playoffs (viel Eiszeit für beide) noch weit von der Bestform entfernt. Goran Bezina, vor einem Jahr an der WM in Deutschland der beste Verteidiger, hat nach der Rückkehr aus Nordamerika den Tritt auf den grösseren Eisflächen noch nicht gefunden. Bezina und Streit standen bei je zwei Gegentoren auf dem Eis und Seger musste dreimal auf die Strafbank.
Bei den Stürmern kassierte der vierte Block mit Frédéric Rothen, Loic Burkhalter und Alain Demuth die ersten beiden Gegentore, die den Schweizer in den ersten neun Minuten den Weg in die Niederlage wiesen.
Die nächsten personellen Entscheidungen kündigte Ralph Krueger für Montag an. Nach dem Video-Studium der beiden Finnland-Spiele wird er «einen bis drei Spieler» für die nächste Trainingswoche in Kreuzlingen (ab Dienstag) mit zwei Länderspielen gegen die Slowakei (am Freitag und Samstag) ausladen. Gesundheitlich leicht angeschlagen gingen Martin Steinegger (Kieferprellung), Sandy Jeannin und Beat Gerber (beide Unterarmprellung) in den Wochenendurlaub.
Schweiz - Finnland 0:4 (0:3, 0:0, 0:1)
Schluefweg, Kloten. -- 4323 Zuschauer. -- SR Reiber (Ka), Linke/ Stricker (Sz).
Tore: 3. Vahalahti (Pirjetä) 0:1. 10. Pirjetä (Nummelin, Rintanen) 0:2. 17. Somervuori (Viuhkola, Tuulola) 0:3. 44. Rintanen (Pirjetä, Nummelin) 0:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Martin Gerber; Streit, Patrick Fischer II; Seger, Höhener; Hirschi, Steinegger; Bezina; Beat Gerber, Helbling; Wichser, Martin Plüss, Conne; Rüthemann, Thomas Ziegler, Paterlini; Aeschlimann, Jeannin, Rötheli; Demuth, Burkhalter, Rothen; Reichert.
Finnland: Nittymäki; Laitinen, Laamanen; Niskala, Tuulola; Kakko, Nummelin; Juha Gustafsson, Petriläinen; Viitakoski, Helminen, Lind; Vahalahti, Viinanen, Somervuori; Rintanen, Pirjetä, Turunen; Viuhkola, Tuokko, Vihko.
Bemerkungen: Schweiz ohne Bührer (Ersatztorhüter), Baldi, Christen, Crameri, Della Rossa (alle geschont) und Hänni (überzählig). -- Powerplay: Schweiz 0/3; Finnland 0/5.
Die Suche nach Positivem fiel derart sogar Ralph Krueger schwer. Der Nationalcoach hatte eine Reaktion der Finnen auf die Niederlage vom Vortag erwartet, eine derart heftige dann aber doch nicht. Eine «Wahnsinnserfahrung» sei dieses Spiel für seine junge Mannschaft gewesen, so Krueger. «Wir begehen derzeit einen harten Weg -- und manchmal braucht es so Tage wie am Samstag in Kloten. Ich sage mir: Lieber jetzt so klar verlieren als erst in zwei Wochen an der WM.»
Dass die Schweiz in einem Heim-Länderspiel zu keinem Torerfolg kam, war an sich noch nicht beunruhigend. Vor den letzten beiden Weltmeisterschaften gab es in der Vorbereitung jeweils auch Zu-Null- Niederlagen gegen Tschechien und Schweden (jeweils 0:1). Vor der (erfolgreichen) WM 2000 in St. Petersburg blieben die Schweizer einmal sogar während acht Dritteln ohne Torerfolg.
Die grössten Defizite in der Schweizer Mannschaft, die es bis zum WM-Startspiel gegen Tschechien zu lösen gilt, liegen nicht überraschend in der Verteidigung. Aus dem Olympia-Team sind von den Backs nur Martin Steinegger, Mark Streit, Mathias Seger und Martin Höhener übriggeblieben, und von diesem Quartett verfügt Höhener auch noch über keine WM-Routine. Streit und Seger befinden sich nach kräfteraubenden Playoffs (viel Eiszeit für beide) noch weit von der Bestform entfernt. Goran Bezina, vor einem Jahr an der WM in Deutschland der beste Verteidiger, hat nach der Rückkehr aus Nordamerika den Tritt auf den grösseren Eisflächen noch nicht gefunden. Bezina und Streit standen bei je zwei Gegentoren auf dem Eis und Seger musste dreimal auf die Strafbank.
Bei den Stürmern kassierte der vierte Block mit Frédéric Rothen, Loic Burkhalter und Alain Demuth die ersten beiden Gegentore, die den Schweizer in den ersten neun Minuten den Weg in die Niederlage wiesen.
Die nächsten personellen Entscheidungen kündigte Ralph Krueger für Montag an. Nach dem Video-Studium der beiden Finnland-Spiele wird er «einen bis drei Spieler» für die nächste Trainingswoche in Kreuzlingen (ab Dienstag) mit zwei Länderspielen gegen die Slowakei (am Freitag und Samstag) ausladen. Gesundheitlich leicht angeschlagen gingen Martin Steinegger (Kieferprellung), Sandy Jeannin und Beat Gerber (beide Unterarmprellung) in den Wochenendurlaub.
Schweiz - Finnland 0:4 (0:3, 0:0, 0:1)
Schluefweg, Kloten. -- 4323 Zuschauer. -- SR Reiber (Ka), Linke/ Stricker (Sz).
Tore: 3. Vahalahti (Pirjetä) 0:1. 10. Pirjetä (Nummelin, Rintanen) 0:2. 17. Somervuori (Viuhkola, Tuulola) 0:3. 44. Rintanen (Pirjetä, Nummelin) 0:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Martin Gerber; Streit, Patrick Fischer II; Seger, Höhener; Hirschi, Steinegger; Bezina; Beat Gerber, Helbling; Wichser, Martin Plüss, Conne; Rüthemann, Thomas Ziegler, Paterlini; Aeschlimann, Jeannin, Rötheli; Demuth, Burkhalter, Rothen; Reichert.
Finnland: Nittymäki; Laitinen, Laamanen; Niskala, Tuulola; Kakko, Nummelin; Juha Gustafsson, Petriläinen; Viitakoski, Helminen, Lind; Vahalahti, Viinanen, Somervuori; Rintanen, Pirjetä, Turunen; Viuhkola, Tuokko, Vihko.
Bemerkungen: Schweiz ohne Bührer (Ersatztorhüter), Baldi, Christen, Crameri, Della Rossa (alle geschont) und Hänni (überzählig). -- Powerplay: Schweiz 0/3; Finnland 0/5.
(Rolf Bichsel/sda)
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