Eishockey: Jokerit Helsinki - Mittelmass wird nicht geduldet!

publiziert: Donnerstag, 25. Dez 2003 / 17:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Dez 2003 / 21:17 Uhr

Jokerit Helsinki ist eine der spektakulärsten Mannschaften Europas. Unter Cheftrainer Hannu Jortikka fliegen die Finnen wieder übers Eis. Erst 1967 wurde Jokerit Helsinki gegründet, im gleichen Jahr wie der EV Zug. Und dennoch erhielten sie bald Kultstatus in Finnland.

Jokerit Helsinki ist regelmässig Gast am Spengler-Cup.
Jokerit Helsinki ist regelmässig Gast am Spengler-Cup.
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1973 feierte die Mannschaft erstmals den finnischen Meistertitel. Danach folgten weitere Titel in den Jahren 1992, 1994, 1996, 1997 und 2002. Beim Spengler Cup mit dabei war Jokerit Helsinki in den Jahren 1973, 1983, 1996, 1997 und 2000.

Gewinnen konnte Jokerit jedoch den Spengler Cup-Titel als einziges wichtiges Clubturnier in Europa nie. Dafür hatte man in der Euroliga, später Continental Cup mehr Erfolg: Jokerit Helsinki feierte sich als Europas bestes Klubteam 1995, 1996 und 2003 (Finalturnier in Lugano). Diese Angaben bestätigen es eindrücklich: Jokerit Helsinki ist eine der erfolgreichsten Sportorganisationen Finnlands.

Und dafür sorgt Klubbesitzer Harry Harkimo. Der Weltumsegler weiss, wie man ein Schiff auf Kurs hält. Vor 14 Jahren übernahm er bei Jokerit die Macht und seither sorgt er dafür, dass es bei Jokerit auf dem Eis rockt und rollt. Er ist Miteigentümer von Jokerit Helsinkis beeindruckenden modernen "Hartwall Arena", welche auf die WM 1997 hin gebaut wurde.

Das Problem mit dem Aderlass

Jokerit gilt als wirtschaftlich erfolgreichster Club in Finnland, doch das Budget liegt lediglich bei umgerechnet 8,5 Millionen Franken. Die besten Spieler verlassen regelmässig die Mannschaft, weil sie in Nordamerika oder in der Schweiz bessere Verträge bekommen.

Die "verlorenen Söhne" Teemu Selänne, Jarri Kurri und Esa Tikkanen gehören bzw. gehörten in der NHL zu den besten Europäern aller Zeiten. Und auch in der NLA tauchen immer wieder berühmte Namen auf: Ari Sulander (ZSC Lions), Ville Peltonen (Lugano) und Jukka Hentunen (Fribourg) zählen in der Saison 03/04 zu den Stars in der Schweiz. Peltonen und Hentunen werden ihren Heimatverein beim Spengler Cup 2003 verstärken.

So haben auf diese Saison 15 bestandene Spieler Jokerit verlassen. Diese Abgänge konnten nur mit sechs Zuzügen kompensiert werden. Also bekommen die Jungen eine Chance. In der Regel stehen bis zu zwölf Spieler mit Jahrgang 1980 und jünger im Einsatz.

Jortikka peitscht ein

Beim Spengler Cup 2000 kam Jokerit nicht über den letzten Platz hinaus. Cheftrainer Hannu Jortikka (47), aus der Zeit als SCB-Einpeitscher (1993/94) in der Schweiz kein Unbekannter, wird eine solche Schmach nicht mehr tolerieren.

Er kommt nach Davos, um das Turnier zu gewinnen, das er 1979 als Spieler mit AIK Stockholm kennen gelernt hat. Ein hohes Ziel. Denn noch nie hat eine finnische Mannschaft den Spengler Cup gewonnen.

Aber Jortikka weiss, wie man gewinnt – mit TPS Turku hat er in sieben Jahren sechs Meistertitel geholt. Das ist auch der Grund, warum ihn Harkimo geholt hat. Jokerit kann und will, ähnlich wie der SC Bern, nur ein Spitzenklub sein. Mittelmass wird nicht toleriert. Nicht vom Management und nicht von den Fans.

"Turbo Hannu" setzt kompromissloses Leistungsdenken durch und verschreibt seinen Teams stets den gleichen Stil: laufen, laufen, laufen. Oder noch besser: fliegen, fliegen, fliegen. Jokerit zählt dank Jortikka wieder zu den schnellsten Teams ausserhalb der NHL. Die Linie mit Tomek Veltonen (23), Glen Metropolit (29, KA) und Marko Jantunen (33, Liga-Topskorer) gilt sogar als die schnellste der Finnischen Liga. Spektakel ist garantiert.

Facts:

Stars der Mannschaft: Mikko Ruutu, Marko Jantunen, Teemu Laine, Glen Metropolit, Sami Helenuis, Todd Warriner, Martti Järventie. Berühmteste "Söhne": T. Selänne, Jari Kurri, Ville Peltonen, Antti Jussi Niemi, Esa Tikkanen, Pasi Nurminen, M. Kiprusoff

Rekorde: Vier Meistertitel zwischen 1992 und 1997

Der "Tempel": Hartwall-Arena, 13 500 Zuschauer Fassungsvermögen.

(Kurt Wechsler/Redaktion Spengler-Cup)

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