Eishockey: Lugano schlug Fribourg im Playoff-Viertelfinal

Den goldenen Treffer erzielte Lindberg nach 44 Sekunden der Overtime mit einem Schlittschuhtor auf magistralen Pass von Andersson. Damit kommt es ab Donnerstag zu den Halbfinals Lugano gegen Bern und ZSC Lions gegen Kloten.

In der letzten Minute der regulären Spieleit hatten Dubé und Fuchs für Lugano beziehungsweise Leuenberger für Gottéron den Matchpuck auf dem Stock gehabt. Die Tore zuvor erzielten Andersson in der 14. Minute zur schmeichelhaften Tessiner Führung nach dem Startdrittel. Innert 78 Sekunden sorgten dann Roy und Parks für die Wende. Parks kam zum Einsatz, weil der schwedische Goalie Östlund zuschauen musste und durch Sansonnens ersetzt wurde. Aeschlimann gelang der Ausgleich in seinem 701. NLA-Spiel in der 44. Minute.

Lugano, das zum vierten Mal in dieser Serie mit Lindberg anstelle von Bozon spielte, verpasste früh im zweiten Drittel die Vorentscheidung. Die klarste Chance hatte Dubé, der nun seit 12 Spielen ohne Tor ist, er traf freistehend nur den Pfosten. Mitten in eine Druckperiode der Bianconeri fielen dann die zwei Treffer von Fribourg.

Wie schon im letzten Qualfikationsspiel in Rapperswil (5:4), das Fribourg auf Kosten Langnaus den Playoff-Platz gesichert hatte, ging Serge Pelletier volles Risiko und setzte im Tor auf Alain Sansonnens. Den Platz des am Donnerstag so unglücklichen Thomas Östlund nahm mit Greg Parks die dritte nordamerikanische Offensivkraft ein. Und Parks, der während der Saison verpflichtet worden war, rechtfertigte das Vertrauen in offensiver Hinsicht mit dem 2:1 (26.) nur 78 Sekunden nach dem Ausgleich von Roy. Allerdings war er auch an der Niederlage mitschuldig, sass er doch bei den ersten beiden Lugano-Toren auf der Strafbank.

Schon im ersten Drittel hatten die Aussenseiter gezeigt, dass sie trotz der beiden letzten unglücklichen Niederlagen nicht eingeschüchtert waren. Sie kamen zu einem Schussverhältnis von 16:5, scheiterten aber immer wieder am souveränen Cristobal Huet. Den einzigen Treffer zur schmeichelhaften Tessiner Führung erzielte so Andersson im Powerplay (14.).

Lugano, das alle drei Siege nur mit einem Tor Unterschied bewerkstelligte, hatte erneut erhebliche Mühe, sich gegen die kompakten und disziplinierten Gäste erstklassige Torchancen zu erarbeiten. Besonders ins Gewicht fällt derzeit, dass die Vertreter der letztjährigen Paradelinie weit vom optimalen Rendement entfernt sind. Christian Dubé ist zwar wie gewohnt dominant, wartet aber trotz enormer Eiszeit seit zwölf Partien auf ein Tor. Der Spieler mit NHL-Vergangenheit und wohl auch Zukunft gab immerhin zwei Assists, traf aber in der 21. Minute freistehend nur den Pfosten und verpasste so die doppelte Führung. Fuchs' Siegtor in der Overtime am Donnerstag war sein einziger Treffer in 14 Spielen und Bozon musste in dieser Serie bis auf einmal stets Lindberg weichen.

Fribourg, das alle vier Partien mit nur einem Tor Unterschied verloren hat und dem hohen Favoriten alles abverlangte, darf dennoch mit der Saison zufrieden sein. Zwischenzeitlich hatten sie neun Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz, den Sprung über den Strich schafften sie erst am letzten Qualiwochenende auf Kosten von Langnau.

Lugano - Fribourg-Gottéron 3:2 (1:0, 0:2, 1:0, 1:0) n.V.

Resega. -- 5085 Zuschauer. -- SR Reiber, Linke/Peer. -- Tore: 14. Andersson (Dubé/Ausschluss Parks) 1:0. 24. Roy (Montandon, Marquis/Ausschluss Dubé) 1:1. 26. Parks (Ferguson, Berger) 1:2. 44. Aeschlimann (Lindberg, Dubé/Ausschluss Parks) 2:2. 61. (60:44) Lindberg (Andersson) 3:2. -- Strafen: 10mal 2 plus 10 Minuten (Savage) gegen Lugano, 9mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.

Lugano: Huet; Andersson, Julien Vauclair; Jeannin, Astley; Keller, Voisard; Cadieux, Dubé, Fuchs; Lindberg, Conne, Geoffrey Vauclair; Savage, Aeschlimann, Fair; Näser, Antisin, Meier.
Fribourg-Gottéron: Sansonnens; Marquis, Bezina; Werlen, Rauch; Descloux, Berger; Leuenberger, Montandon, Roy; Slehofer, Rottaris, Mouther; Zenhäusern, Ferguson, Parks; Wirz, Lüssy.
Bemerkungen: Lugano ohne Bozon (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Fazio und Schaller (beide verletzt) sowie Östlund (überzähliger Ausländer). Pfostenschüsse: 21. Dubé, 30. Conne. 44. Mouther.

(kil/sda)