Eishockey: Penaltyschiessen entschied für Davos

Für Davos war der Sieg glückhaft, weil in der Overtime der SC Bern den Sieg deutlich näher stand. David Jobin, Ivo Rüthemann, Thomas Ziegler und Laurent Müller vergaben indes die grössten Chancen. Bei Davos traf Reto von Arx in der 75. Minute bloss den Pfosten. Die Partie war gezeichnet von für Playoff-Verhältnisse ungewohnt vielen Abwehrfehlern wie Puckverlusten in der eigenen Zone und misslungenen Befreiungsschlägen. Statt 3:2 nach Penaltyschiessen hätte das Resultat gut auch 6:5 oder 7:6 lauten können.

Denn vor der Overtime hatten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch geliefert. Nach dem spektakulären Startabschnitt mit vier Toren innerhalb von zwölf Minuten besass erst Davos, dann Bern und in der Schlussphase wieder Davos eindeutige Vorteile. Ein Tor fiel von der 19. bis zur 80. Minute und der Schlusssirene der Verlängerung keines mehr -- obwohl sich Chancen zuhauf boten.

Davos besass seine besten Momente zu Beginn des zweiten Abschnitts (14:1 Schüsse) und während der letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit: Reto von Arx (bei drei gegen fünf!) und der ehemalige SCB-ler Fabian Sutter (bei vier gegen fünf) hatten in Unterzahl den "Matchpuck" auf dem Stock. Berns Keeper Marco Bührer stoppte neben diesen Kontern von RvA und Sutter auch noch die Soli von Lonny Bohonos (zweimal) und Michel Riesen mit starken Reflexen. Dabei hatte für Bührer die Partie denkbar ungünstig begonnen: Nachdem er schon am Dienstag beim 1:5 in Davos nicht immer glücklich ausgesehen hatte, musste er in der 6. Minute das 0:1 durch Kevin Miller erneut auf seine Kappe nehmen.

Bern liess sich von diesem Fehlstart indes nicht beirren. Sie kamen zuerst durch Christian Dubé (6.) und Patrick Juhlin (10.) zu guten Ausgleichschancen und schliesslich durch die "Vorkämpfer" Marc Weber und Rolf Schrepfer innerhalb von vier Minuten zur 2:1- Führung. Bloss 65 Sekunden später gelang Davos indes zum glückhaften Ausgleich. Für Bern war dieses 2:2 doppelt bitter: Einerseits ging dem Gegentreffer eine dumme Strafe voraus, zweitens wischte Ivo Rüthemann den Puck ins eigene Netz. Später besass Bern zwischen der 30. und der 50. Minute diverse Möglichkeiten zur neuerlichen Führung: Patrick Juhlin, Vjeran Ivankovic, Sébastien Bordeleau und Weber scheiterten aber alle alleine vor Lars Weibel.

Bern - Davos 2:3 (2:2, 0:0, 0:0, 0:0) n.P.

Allmend. -- 14 001 Zuschauer. -- SR Reiber, Mauron/Rebillard. -- Tore: 6. Miller 0:1. 14. Weber (Steinegger, Philippe Müller) 1:1. 18. Schrepfer (Thomas Ziegler, Laurent Müller) 2:1. 19. Reto von Arx (Paterlini/Ausschluss Ivankovic) 2:2 (Eigentor Rüthemann). -- Penaltyschiessen: Bordeleau scheitert, Bohonos scheitert; Juhlin scheitert, Riesen verschiesst; Weber verschiesst, Fischer verschiesst; Sarault verschiesst, Miller verschiesst (Latte); Dubé 1:0, Reto von Arx 1:1. -- Reto von Arx scheitert, Dubé scheitert, Miller 1:2, Sven Leuenberger scheitert. -- Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 Minuten gegen Davos.

Bern: Bührer; Dominic Meier, Rolf Ziegler; Marc Leuenberger, Steinegger; Jobin, Sven Leuenberger; Furrer; Laurent Müller, Thomas Ziegler, Schrepfer; Ivankovic, Bordeleau, Juhlin; Sarault, Dubé, Rüthemann; Neuenschwander, Weber, Philippe Müller; Lars Leuenberger.

Davos: Weibel; Gianola, Kress; Ott, Beat Forster; Winkler, Häller; Blatter, Jan von Arx; Riesen, Reto von Arx, Christen; Bohonos, Rizzi, Miller; Patrick Fischer, Marha, Paterlini; Ambühl, Sutter, Neff.

Bemerkungen: Bern ohne Chatelain (verletzt) und Miner (überzählig), Davos ohne Heberlein (verletzt). -- Powerplay: Bern 0/5; Davos 1/7.

(bert/sda)