Eishockey/WM03: Viertelfinal in Sicht

Vorerst gilt es, aus der plötzlich ausgezeichneten Ausgangslage Kapital zu schlagen: Mit Siegen Dienstag gegen Dänemark (14.00 Uhr/SF2 live) und dann in der Zwischenrunde gegen den Dritten der Gruppe C (Weissrussland oder Lettland) würde die Schweiz erstmals seit drei Jahren wieder die WM-Viertelfinals erreichen. Dann wäre die Krise, in der sich die Schweiz seit zwei Jahren und dem 1:3 von Köln gegen Deutschland befindet, endgültig überwunden.

Weibel oder Bührer?

Vor dem Spiel gegen Dänemark ranken sich Fragezeichen um das Schweizer Team. Angeschlagen sind der Back Beat Forster (Ellenbogenprellung) und der Stürmer Marcel Jenni (Rücken blockiert). Beide konnten am Montag nicht trainieren. Zumindest Jennis Einsatz ist stark gefährdet. Die brisanteste Frage aber ist: Wer hütet das Tor? Lars Weibel, der als mutmassliche Nummer 1 nach Finnland kam, oder Marco Bührer, der gegen die USA beim WM-Debüt einen Shutout ablieferte? Ralph Krueger verschob die Torhüter-Entscheidung auf den Spieltag: "Die Keeper sollen von nun an beide für alle Spiele bereit sein."

Keiner lacht über Dänen

Die Partie gegen die Dänen wird für die Schweizer gewiss nicht einfach. "In Bezug auf die Vorbereitung ist dieses Spiel das schwierigste an dieser WM", meint Krueger. "Aber immerhin gibt es keinen in unserer Mannschaft, der über die Dänen lacht wie letztes Jahr über die Japaner." Goran Bezina meint sogar, dass die Partie gegen die Dänen "körperlich intensiver" wird als das USA-Spiel.

Nationalcoach Krueger erwartet Dänen, die nur eines im Kopf haben: das 0:0 über die Zeit zu bringen. "Derartige Gegner sind sehr gefährlich für uns. Auch Deutschland hat vor zwei Jahren gegen uns nicht auf Sieg, sondern auf 0:0 gespielt. Wir werden gegen die Dänen viel mehr in Scheibenbesitz sein als zuletzt gegen Russland und die USA. Entscheidend wird sein, unsere defensive Organisation trotzdem nicht über den Haufen zu werfen."

Gegen Dänemark hat die Schweiz in ihrer Länderspiel-Geschichte noch nie auch nur einen Punkt verloren (neun Siege). Die letzten Duelle liegen sechs und mehr Jahre zurück. Von 1994 bis 1997 gab es fünf Länderspiele und Siege in der Höhe zwischen 2:1 (B-WM ´94) und 10:1 (B-WM ´96). Denkwürdig verlief das Duell in der Olympia-Vorqualifikation am 10. Februar 1996 in Rodövre/Kopenhagen: Die Schweizer gewannen damals 6:2, aber Verteidiger Jesper Damgaard checkte Pauli Jaks derart gegen die Bande, dass dem Ambri-Goalie eine Weile sogar bleibende Schäden drohten. Damgaard ist auch in Finnland noch mit von der Partie.

Für die Zwischenrunde ist für die "Schweizer Gruppe" in Turku (ab Freitag) schon fast alles klar: Fünf Teams sind qualifiziert (Russland, Schweiz, Dänemark aus der Gruppe B; Kanada und Schweden aus der Gruppe C); den sechsten Teilnehmer ermitteln Lettland und Weissrussland. Die Punkte aus den Direktbegegnungen der Vorrunde werden mitgenommen.

(Rolf Bichsel/Si)